
Besser essen in Temnitz: Region wird Vorbild für nachhaltige Ernährung
Das Amt Temnitz zählt zu den zehn Pionierkommunen im Projekt „Zukunft aufgetischt“ – mit Bürgerbeteiligung und regionalen Ideen für eine bessere Ernährung.
Mit dem Projekt „bEsser an der Temnitz“ ist das Amt Temnitz eine von zehn Kommunen, die von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Förderprogramms „Zukunft aufgetischt“ ausgezeichnet wurden. In Berlin fand am 20. Januar 2025 die feierliche Auftaktveranstaltung statt, bei der die ausgewählten Initiativen geehrt wurden. Unter 43 Bewerbungen konnten sich nur zehn Kommunen durchsetzen.
Insgesamt stellt die Stiftung 1,4 Millionen Euro für die zweijährige Projektlaufzeit zur Verfügung. Das Amt Temnitz erhält daraus 132.622 Euro zur Umsetzung seines Ernährungskonzepts – mit dem Ziel, gesunde, klimafreundliche und regional verwurzelte Ernährungssysteme aufzubauen.
Lokales Engagement für bessere Verpflegung
Im Zentrum der Temnitzer Initiative steht die Frage, wie Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen, Horten und für ältere Menschen gesünder, nachhaltiger und regionaler gestaltet werden kann. Doch das Projekt zielt weiter: Es möchte die Menschen im Amtsgebiet aktiv in die Gestaltung einbeziehen.
„Ernährung ist ein emotionales Thema mit unzähligen Meinungen und Haltungen“, sagt Amtsdirektor Thomas Kresse. Anlass für das Engagement war unter anderem ein Brief von Grundschülerinnen und -schülern, in dem sie ihre Wünsche für besseres Schulessen formulierten. „Unsere Kinder werden derzeit mit Essen aus einem anderen Landkreis versorgt – das ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll“, so Kresse weiter.
Regionale Wertschöpfung als Ziel
Unterstützt wird das Projekt von der Regionalinitiative Prignitz Ruppin e.V. und der LAG Ostprignitz-Ruppin, die für die regionale Entwicklung im Landkreis zuständig ist. Auch andere Akteure und Netzwerke sind eingebunden. Die Umsetzung soll über Beteiligungsverfahren erfolgen: Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihre Ideen einzubringen und gemeinsam mit Fachleuten nach praktikablen Lösungen zu suchen.
Dr. Henrik Stamer von der Regionalinitiative bringt bereits eine konkrete Idee ein: „Warum entwickeln wir nicht mit einem regionalen Suppenhersteller Rezepte, die Kinder und Familien mitgestalten – am besten im Rahmen von Schulprojekten?“, fragt der Ölmühlenbetreiber aus Katerbow. So könne man regionale Produkte sichtbar und erlebbar machen – auch im Handel.
Mitgestalten erwünscht
Koordinatorin Christina Zahn freut sich vor allem auf die breite Beteiligung: „Wenn wir uns für gesündere Ernährung einsetzen, tun wir gleichzeitig etwas für den Umweltschutz und die Lebensqualität in unseren Gemeinden.“ Wie das konkret aussehen kann, sollen die Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden.
Das Projekt befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase. Sobald Beteiligungsformate starten, will das Amt gezielt auf die Bevölkerung zugehen. „Wir freuen uns auf viele gute Ideen, die die Ernährung in unserem Amt gesünder und schmackhafter machen“, so Amtsdirektor Kresse.
Mehr zum Förderprogramm „Zukunft aufgetischt“ und zum Temnitzer Projekt gibt es unter: www.zukunft-aufgetischt.de
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