
Brot ohne Mehl: Wie die Vollkern Bäckerei das Ur-Essener als alte Tradition neu belebt
Mit viel Handarbeit entsteht in Rohrlack ein Brot aus gekeimtem Getreide. Es greift alte Traditionen auf – und schmeckt ganz anders, als man es kennt.
In der Bäckerei Vollkern in Rohrlack wird ein Brot gebacken, das sich deutlich von gängigen Brotsorten unterscheidet. Statt Mehl und Hefe kommen gekeimte Roggen- und Weizenkörner zum Einsatz. Ergänzt wird die Mischung durch Leinsaat, Sonnenblumenkerne, Sesam und Hanf.
Altes Vorbild, neue Umsetzung
Die Rezeptur orientiert sich an den Essenern, einer jüdischen Gemeinschaft aus der Antike. Ihre Brote sollen bei niedriger Temperatur gebacken worden sein – langsam, ohne Triebmittel. Dieses Verfahren lässt die Bäckerei seit einiger Zeit wieder aufleben. Die Körner werden in der hauseigenen Sprossenmanufaktur gekeimt, verarbeitet und anschließend bei maximal 170 Grad gebacken. Das Ziel: möglichst viele Inhaltsstoffe erhalten – und ein Brot schaffen, das satt macht und bekömmlich ist.
„Ein echtes Unikat“
„Die meisten finden das Ur-Essener unglaublich spannend, weil sie diese Art Brot zu backen noch nicht kennen und von der knitschigen Konsistenz begeistert sind“, sagt Geschäftsführer Daniel Sperberg. Ein Alleinstellungsmerkmal sieht er in der eigenen Herstellung: „Die Sprossenmanufaktur, so wie wir sie in Rohrlack aufgebaut haben, gibt es in Brandenburg nur bei uns, was das Brot zu einem echten Unikat macht.“ Das Brot ist in OPR z.B. beim BioKonsum erhältlich und wird über den eigenen Onlineshop deutschlandweit verkauft. Viele Menschen bestellen regelmäßig – etwa, weil sie ein sättigendes, unverarbeitetes Brot suchen oder mit klassischen Zutaten nicht gut zurechtkommen.
Sprossen auch in anderen Produkten
Die Idee beschränkt sich nicht auf das Ur-Essener Brot allein. „Tatsächlich nutzen wir die Sprossen schon in anderen Broten, zum Beispiel dem Allerleirauh“, so Sperberg. „Ganz neu sind unsere Essener Snackballs in der 300g-Tüte. Ideal auf dem Frühstückstisch oder auch als schneller Energiesnack während einer Autofahrt oder Ähnlichem.“
Fazit:
Brot aus gekeimtem Getreide, ganz ohne Mehl und Hefe, ist in deutschen Backstuben eine Ausnahme. Das Ur-Essener Brot zeigt, dass sich mit einfachen, naturbelassenen Zutaten und handwerklichem Verfahren eine bekömmliche und gesündere Art zu backen umsetzen lässt – jenseits industrieller Standards.
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