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Foto: OPR Herz

Goldbecks Gotteshaus wird zur Kulturkirche

02.05.2025 | Doreen Tschamke

Die kleine Dorfkirche in Goldbecks bei Wittstock wird kaum noch für Gottesdienste genutzt. Stattdessen stehen Ausstellungen, Theater und Public Viewing auf dem Plan.

Über 300 Jahre steht die kleine Dorfkirche in Goldbeck schon. Idyllisch direkt an der Dosse gelegen, gab es hier jahrhundertelang Gottesdienste. Doch deren Zahl ist in den letzten Jahren immer überschaubarer geworden. „Zu besonderen Festtagen wie Weihnachten gibt es hier noch einen Gottesdienst. Außerdem werden Taufen und Hochzeiten gefeiert“, sagt Thomas Lau.

Der Zootzener ist Mitglied der Kirchgemeinde zwischen Dosse und Heide, wie diese nach der Vergrößerung jetzt heißt. Zuvor war Goldbeck Teil der Kirchgemeinde Dosse-Brausebach. Thomas Lau ist Zimmermann und hat an der Sanierung der Kirche entscheidenden Anteil. 2019 hatte sie zudem ihr Geläut wieder erhalten.

„Das war zur Wendezeit vorsorglich entfernt und nach Wittstock gebracht worden“, blickt Thomas Lau zurück. Vor einigen Jahren ist der über 300 Jahre alte Taufengel restauriert worden. Die Kirche ist in ihrem jetzigen Zustand funktionsfähig und trotz vieler Baustellen auch sicher. „Manchmal ist es besser, Stellen nicht zu restaurieren, als dass man unbewusst historische Einflüsse entfernt oder übertüncht“, sagt der Handwerker.

Die Kirche wird neben der Kirchgemeinde auch vom Kunst- und Kulturförderverein der Burg Goldbeck mit bespielt. Der hat hier in Kooperation mit der Kirchgemeinde schon einiges ins Rollen gebracht. „Die Kirche ist eigentlich schon längst eine Kulturkirche“, sagt die Zootzener Künstlerin Sabine Ranft.

Jeanette Helene, Vorsitzende des Kulturfördervereins, stimmt ihr zu. Demnach finden hier seit rund 20 Jahren schon Kulturveranstaltungen statt. Etwa Public Viewing zu den Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaftem. Aber auch Konzerte, Konzertübertragungen auf Leinwand und ganz neu, auch Theater.

Die Theatergruppe der Burg hatte hier im Juli an der Kirche ein Stück zum Dorfjubiläum und im November 2024 in der Kirche ihr Stück „Die Meistersinger“ aufgeführt. Zum Burgfest und zur 750-Jahr-Feier von Goldbeck im Sommer 2024 hat es hier erste Kunstausstellungen gegeben. Das soll dieses Jahr fortgesetzt werden. Der Verein will sich laut Jeanette Helene mehr auf die Kirche konzentrieren. Weil das Schicksal der Burg aktuell ungewiss sei.

Auftakt werden die Offenen Ateliers in Ostprigitz-Ruppin am 3. und 4. Mai 2025 sein. Hierbei rücken Burg und Kirche als Veranstaltungsorte eng zusammen. Am 3. Mai geht es mit Ausstellungen und Dialogen mit regionalen Künstlern um 14 Uhr in Kirche und Burg los. Während Jeanette Heene ihre Gemälde in ihrem Atelier auf der Burg vorstellt zeigt Sabine Ranft Fotografien in der Kirche.

Künstlerin Jeanette Heene öffnet am 3. und 4. Mai ihr Atelier auf Burg Goldbeck. Foto: OPR Herz

„Es sind regionale Motive in einem besonderen Blickwinkel“, sagt die Künstlerin. Aber auch lebensgroße Tiermotive auf Leinwand sowie Holzdrucke und Seelenbilder. 15 und 17 Uhr wird durch die Ateliers geführt, 16 Uhr gibt es einen Kunstworkshop, ab 18 Uhr Livemusik. Ab 20 Uhr findet am Lagerfeuer eine Jamsession statt.

Am 4. Mai können Besucher auf der Burg Bierbraukunst live erleben, 13 und 16 Uhr gibt es wieder Führungen durch die Ateliers, 14 Uhr werden die Ergebnisse des Workshops gezeigt. Um 15 Uhr gibt es Livemusik und um 17.30 Uhr eine Kunstauktion im Burghof.

Nach den Offenen Ateliers soll die Kunstausstellung in der Kirche weitergehen. Dann will wahrscheinlich Jeanette Heene ihre Bilder dort präsentieren. Zum Burgfest, das wahrscheinlich am 19. und 20. Juli stattfinden wird, will erneut die Theatergruppe in Goldbeck auftreten. Thema ist da 700-jährige Bestehen der Burg Goldbeck.