
Die Bilderbogenpassage im Aufwind: Vier Jahre Wandel – und viele Ideen für die Zukunft
Mit Herz, Ausdauer und Ideen haben Christian Meier und Familie die Bilderbogenpassage verwandelt – und wollen sie wieder zum lebendigen Mittelpunkt von Neuruppins Innenstadt machen.
Vor vier Jahren übernahm Christian Meier gemeinsam mit seinen Söhnen Julian und Nikolai die Bilderbogenpassage in Neuruppin. Was viele als reines Immobilienprojekt sehen würden, ist für das Team zu einer langfristigen Gestaltungsaufgabe geworden. Heute präsentiert sich die Passage als Ort, an dem sich wirtschaftliche Dynamik und kulturelles Leben treffen – mitten in der Stadt.
„Wenn es der Passage gut geht, geht es auch der Innenstadt gut“, so Meier. Diese Überzeugung leitet sein Handeln – mit dem Ziel, aus einem funktionalen Gebäudeensemble einen lebendigen Stadtbaustein zu machen.
Räume neu denken, Innenstadt gestalten
Zum Start war die Herausforderung groß: Ein Drittel der Fläche war ungenutzt, insbesondere im historischen Fabrikgebäude. Mit viel Eigeninitiative, baulichem Einsatz und kreativen Lösungen gelang es, Leerstände zu beseitigen und neue Mietkonzepte umzusetzen. Heute zählt die Passage 70 vermietete Einheiten – von Wohnungen über Einzelhandel bis zu gewerblichen Dienstleistern.
Das Projekt „Radpassage“, ein innovativer Fahrradladen, steht sinnbildlich für diesen Wandel: gegründet von einem jungen Team, stetig gewachsen – und heute ein fester Bestandteil der Passagen.
Kultur, Begegnung und neue Impulse
Neben der wirtschaftlichen Stabilisierung ist das kulturelle Angebot ein Herzstück der Belebung. Meier erweitert daher das Team aktuell um neue Kräfte, die frische Ideen und Organisationstalent einbringen. Monatliche Flohmärkte, kleine Konzerte, Kunstaktionen und Familienveranstaltungen wie das Kettcar- und Bobbycar-Rennen sorgen dafür, dass sich die Passage zu einem echten Treffpunkt entwickelt hat – weitere Veranstaltungen sind in Planung.
Am 19. Juni steht das nächste große Event an: das Mittsommer-Shopping. Mit Musik, Aktionen und lebendiger Atmosphäre rund um den Schulplatz sollen neue Impulse gesetzt werden – für eine Innenstadt, die offen, lebendig und einladend ist.
Zusammenarbeit mit Perspektive
Die Zusammenarbeit mit Stadt und Verwaltung ist dabei ein zentraler Aspekt – und bietet noch Entwicklungspotenzial. Nicht alle Abläufe laufen reibungslos, manche Genehmigungen gestalten sich aufwändiger als gewünscht. Doch der Wille zur Kooperation ist da – und die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, wie viel durch Dialog, gegenseitiges Verständnis und gemeinsame Ziele bewegt werden kann.
„Wir sehen viele Chancen – insbesondere, wenn es darum geht, öffentliche Räume wie den Schulplatz flexibler und kreativer zu nutzen“, betont Meier. Auch in der Verknüpfung zur Stadtgeschichte – etwa durch Veranstaltungsformate rund um die Neuruppiner Bilderbogen – gäbe es Möglichkeiten, die kulturelle Identität der Stadt stärker sichtbar zu machen.
Ein Ort mit Zukunft – offen für alle
Die Bilderbogenpassage zeigt, wie durch Engagement, Ideen und partnerschaftliches Handeln aus einem ehemals stillen Ort ein lebendiges Zentrum entstehen kann. Sie ist Treffpunkt, Bühne, Impulsgeber – und ein Modell für gelungene Innenstadtentwicklung.
„Wir sind erst am Anfang“, sagt Meier. „Aber wir wissen, was möglich ist – und freuen uns über jeden, der diesen Weg mit uns geht.“ Die Passage steht heute nicht nur für funktionierende Strukturen, sondern für eine neue Offenheit in der Stadt – eine Einladung an alle, die Zukunft Neuruppins aktiv mitzugestalten.