
Faires Frühstück im Freien bei angenehmen Temperaturen
Reges Treiben auf dem Niemöller-Platz an der Klosterkirche. Beim „Fairen Frühstück“ wurde gesungen, gegessen und informiert.
“We are the world”, sang die Junge Kantorei, geleitet und begleitet von Matthias Noack. Wolfgang Freese erinnerte daran, dass der Song, den viele Menschen vermutlich mit Michael Jackson in Verbindung bringen, vor genau 40 Jahren Ausdruck der Solidarität mit Afrika sein sollte. Um Solidarität und Fairness ging es auch auf dem Niemöller-Platz an der Klosterkirche, wie Daniela Kuzu, die Stellvertretende Bürgermeisterin von Neuruppin, betonte. Bei Christiane Schulz an der Kasse konnte jeder Gast selbst entscheiden, mit welcher Summe man die Aktion “Faires Frühstück”, die 2016 zum ersten Mal lief, unterstützen will.

Kräftigung und Erfrischung war angesagt – möglichst gesund. Schnell bildeten sich Punkt zehn Uhr Schlangen an den Ständen. An Biergartentischen und -bänken wurde gefrühstück. Wie hatten die jungen Leute zuvor so schön gesungen? “Sei getrost!” Es sollte besinnlich sein, es sollte Gelegenheit bestehen zum Kenenlernen und es sollte dabei nicht vergessen werden, was fairen und unfairen Handel strikt unterscheidet. Vorab war sogar das Lieferkettengesetz erwähnt worden. Milena Strathmann, eine der Hauptverantwortlichen im Wirtschaftsministerium für diesen (längst gebremsten) Durchbruch, lebt in Neuruppin. An einem Stand von ESTA konnten Produkte aus dem Weltladen erworben werden. Die Fontanestadt ist längst Fairtradestadt…

Der Verein “Klima und Alltag” gehörte mit zu den Veranstaltern. “Der faire Handel hilft dabei, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern widerstandsfähiger gegen Klimafolgen zu machen”, heißt es auf einem ausliegenden Faltblatt – ein Hinweis auf den drohenden Verlust von Anbauflächen in Asien und Afrika. Wilfried Silbernagel gab gerne weitere Informationen.
Mit Thomas Heise ging’s dann hinein in den “Baumarkt”. Der Gitarrist folgte Reinhard Mey humorvoll in die Männerwelt der Baustoffe, Werkzeuge und Schrauben. “Sie wollen doch nur spielen”, hörten sicher auch die zahlreichen Kinder gerne. Sie doch auch! Nur lockerer!
Marion Duppel dankte seitens der Veranstaltenden allen ehrenamtlich Aktiven und vergaß nicht zu erwähnen, dass all das Herbaugeschaffte und Aufgebaute am Ende nicht von selbst verschwindet. Zu Störungen oder Belästigungen scheint es nicht gekommen zu sein. Für alle Fälle hatte die Polizei schon mal einen Wagen zur Kirche beordert. Zutiefst menschlich auf diese Welt zu blicken, das könnte heutzutage allzu leicht provozieren…