Skip to main content
Generic filters
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in excerpt
Bildschirmfoto 2025 08 01 um 14 44 01
Foto: OPR Herz

Lange Nacht der Wirtschaft: Die Kleeblattregion zeigt Offenheit und Stärke

03.08.2025 | Martin Schläfke |

Wie sehr Wirtschaft, Wissenschaft und soziales Engagement in der Kleeblatt‑Region verankert sind, zeigte sich am 12. Juli – mit offenen Türen, Einblicken und Begegnungen.

Fotos: OPR Herz

Am 12. Juli wurde die Region zum offenen Schauplatz ihrer wirtschaftlichen, sozialen und wissenschaftlichen Vielfalt. Zur sechsten „Langen Nacht der Wirtschaft“ luden die Kleeblattregion und die REG Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg ein – und gaben damit Unternehmen, Bildungseinrichtungen und sozialen Trägern eine Bühne.

Zur Eröffnung begrüßte Michael Köhn, stellvertretender Bürgermeister von Kyritz, die zahlreichen Gäste im Namen der Bürgermeisterin Nora Görke. Köhn unterstrich die Bedeutung des Abends: „Ich freue mich darüber, dass so viele Menschen Interesse an den Unternehmen in der Kleeblattregion zeigen.“ Ziel sei es, die Vielfalt der regionalen Akteure sichtbar zu machen.

Stephanus-Werkstätten: Leistung in geschütztem Rahmen
Den Auftakt machte der Besuch der Stephanus-Werkstätten im Kyritzer Gewerbegebiet. Peter Abraham, Standortleiter der Einrichtung, betonte: „Wir sind von Anfang an bei der Langen Nacht dabei – weil wir Teil der Wirtschaft sind und Teil der Region.“

Bildschirmfoto 2025 08 01 um 14 47 34
Peter Abraham bei der Begrüßung der Besucher I Foto: OPR Herz

Zahlreiche Werkstattbeschäftigte waren an diesem Tag freiwillig im Einsatz, erklärten Produktionsabläufe und zeigten mit Stolz ihre Arbeit. Die Werkstätten bieten geschützte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen – unter anderem in der Holz‑ und Metallverarbeitung, industriellen Montage, Elektrofertigung, Leiterplattenbestückung oder Näherei. Peter Abraham: „Sie können sich erklären lassen, wofür Ihre Teile da sind. Das ist ganz besonders wertvoll.“

Auch Ute Behnicke, Geschäftsführerin der Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg, unterstrich die Bedeutung solcher Einblicke: „So können Bürgerinnen und Bürger an lebendigen Beispielen zum einen erleben, wie sinnstiftend das Arbeitsleben sein kann, zum anderen werden die Zusammenhänge in Wertschöpfungsketten deutlich.“

Nach einem schönen musikalischen Auftritt der Mitarbeiter führten diese durch die Werkstatt. Alternativ konnten sich Gäste auch eigenständig umsehen. Kulinarischer Höhepunkt war die Bratwurst aus der eigenen Fleischerei in Heilbrunn.

Wissenschaft vor Ort: Die Präsenzstelle Prignitz
Wie eng Hochschulen und Region zusammenarbeiten können, demonstrierte die Präsenzstelle Prignitz. Daniela Hirsch erklärte ihre Rolle so: „Wir sind hier, um der Zivilgesellschaft zu zeigen, wo man sich über Studienmöglichkeiten informieren kann – aber auch, wie man Zugang zu Informationen rund um Wissenschaft und Hochschule in der Region erhält.“ Die Präsenzstelle fungiert als Vermittlerin zwischen Hochschulen, Unternehmen und der Bevölkerung – und war bereits zum dritten Mal bei der Langen Nacht vertreten. Trotz wechselhaftem Wetter zog Hirsch ein positives Fazit: „Das Interesse ist groß. Und die Organisation hat wunderbar funktioniert.“

Technologie zum Anfassen: KI-Roboterhund 
Im Foyer der KMG Kliniken sorgte ein vierbeiniger Roboter für Aufsehen: Professor Kitzelmann von der Technischen Hochschule Brandenburg präsentierte den autonomen Laufroboter „Unitree Go2EDU“, ausgestattet mit Kamera, Laserscanner und KI-Prozessor. „Der Roboter kann selbstständig navigieren, Hindernissen ausweichen – und perspektivisch auch Botengänge übernehmen“, so Kitzelmann. Zwei Studierende der Hochschule haben bereits erste Anwendungen programmiert – etwa ein Ausweichmanöver bei Annäherung. „Wir wollten zeigen, was heute schon möglich ist – und wie KI ganz praktisch zum Einsatz kommen kann“, erklärte Kitzelmann. Die Präsentation zog viele interessierte Blicke auf sich.

Bildschirmfoto 2025 08 01 um 14 40 00
Die Technischen Hochschule Brandenburg präsentierte den autonomen Laufroboter „Unitree Go2EDU“ I Foto: OPR Herz

Austausch, Einblicke und Engagement
Werkstätten, Kliniken, Industriebetriebe und Bildungseinrichtungen – sie alle öffneten an diesem Tag ihre Türen. In Wusterhausen lud zeitgleich eine Gewerbeschau auf dem Marktplatz zum Entdecken ein. Auch dort wurde das Wetter zur Nebensache angesichts offener Gespräche und reger Teilnahme. Michael Köhn fasste den Kern des Abends treffend zusammen: „Solide Unternehmen wie die teilnehmenden sind das Rückgrat unserer Region.“

Vielfalt vor Ort: Wer mit dabei war
Insgesamt 14 Unternehmen – ein Querschnitt durch das ökonomische, soziale und technologische Spektrum der Region:

  • Bioeton Deutschland GmbH (Kyritz)
  • Hüffermann Transportsysteme GmbH (Neustadt/Dosse)
  • Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt (Neustadt/Dosse)
  • LandAnker (Rehfeld)
  • Präsenzstelle Prignitz der Technischen Hochschule Brandenburg
  • ARDEX Aviation Maintenance GmbH (Kyritz-Heinrichsfelde)
  • Flugschule ARDEX GmbH (Kyritz-Heinrichsfelde)
  • REO AG (Kyritz)
  • Stephanus-Werkstätten (Kyritz)
  • Tischlerei Fabian Lucke
  • Emsland Stärke GmbH (Kyritz)
  • KMG Klinikum Nordwestbrandenburg GmbH (Kyritz)
  • Gewerbeschau auf dem Marktplatz Wusterhausen/Dosse

Die Kleeblatt‑Region zeigt sich wirtschaftlich stark und ist auch offen und vernetzt
Kai Maslowski, Wirtschaftsförderer der Stadt Kyritz, begleitete als Mitinitiator die Veranstaltung. Bereits seit Oktober 2021 ist er Ansprechpartner für Unternehmen und Investoren in der Region, zuständig für Vernetzung, Standortentwicklung und Innovationsförderung. Sein Fazit: „Auch in diesem Jahr hat die Lange Nacht der Wirtschaft verdeutlicht, welchen Wert regionale Netzwerke entfalten können. Ein Abend, der viele authentische Einblicke bot und auch das Vertrauen in den Standort gestärkt hat.“