
Dokumentarfilm-Wochenende in Lindow
Plattform Paradies e. V. lädt Ende September zu einem besonderen Kino-Wochenende nach Lindow ein. Gemeinsam mit Docs on Tour 2025 werden drei Dokumentarfilme gezeigt – begleitet von Gesprächen mit prominenten Gästen.
Im Loft der Tischlerei Baldin in Lindow-Klosterheide wird am 26. und 27. September ein vielfältiges Programm geboten. Im Mittelpunkt stehen gesellschaftliche Themen wie Demokratie, Globalisierung und Arbeitsmigration. Nach jeder Vorführung gibt es Gelegenheit zum Austausch mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Film.
Programm
Freitag, 26. September
19: 00 Uhr Die Unbeugsamen I
Im Anschluss Filmgespräch mit Herta Däubler-Gmelin (Mitwirkende im Film, Politikerin, Justizministerin a.D.)
DIE UNBEUGSAMEN erzählt die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten. Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten sie ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung. Politikerinnen von damals kommen heute zu Wort. Ihre Erinnerungen sind zugleich komisch und bitter, absurd und bisweilen erschreckend aktuell. Verflochten mit zum Teil ungesehenen Archiv-Ausschnitten ist dem Dokumentarfilmer und Journalisten Torsten Körner („Angela Merkel – Die Unerwartete“) eine emotional bewegende Chronik westdeutscher Politik von den 50er Jahren bis zur Wiedervereinigung geglückt. Die Bilder, die er gefunden hat, entfalten eine Wucht, die das Kino als Ort der politischen Selbstvergewisserung neu entdecken lässt. Ein erkenntnisreiches Zeitdokument, das einen unüberhörbaren Beitrag zur aktuellen Diskussion leistet.
Samstag, 27. September
16:00 Uhr, Made in Ethiopia (2024) Original mit dt. Untertitel.
Im Anschluss Filmgespräch mit Sabine Baldin, 2013-18 in China, u.a. Prof. an der Uni Zhejiang
MADE IN ETHIOPIA: Als ein riesiger chinesischer Chemiepark im ländlichen Äthiopien entsteht, findet sich ein staubiges Bauerndorf mitten in der globalisierten Modewelt wieder. Die schillernde chinesische Direktorin der neuen Fabrik treibt Tausende von jungen Näherinnen mit Mut und Charme an und verspricht, immer neue Arbeitsplätze zu schaffen. Der einheimische Bauer Workinesh und die Fabrikarbeiterin Beti setzen ganz auf die Zukunft der Fabrik. Doch die anfängliche Hoffnung und der versprochene Wohlstand treffen auf eine am Profit orientierte Wirklichkeit. Der Film wurde über einen Zeitraum von vier Jahren gedreht. Er zeigt Chinas historischen Einfluss auf Afrika und das von Kriegen geplagte Äthiopien – ein Aufeinanderprallen von zwei Welten: versprochener industrieller Fortschritt und eine verschwindende Landschaft, in der das Leben noch immer vom Zyklus der Jahreszeit bestimmt wird.
Samstag, 27. September
19:00 Uhr Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit (2020)
Im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin Yulia Lokshina
REGELN AM BAND, bei hoher Geschwindigkeit: Eine kleine Stadt in Westdeutschland ist die letzte Station für 26.000 Schweine pro Tag und ein kurzes Zuhause für Massen osteuropäischer Leiharbeiter. Die Arbeiter des größten Schlachthofs des Landes kämpfen ums Überleben, während deutsche Aktivisten, die sich für ihre Rechte einsetzen, gegen die lokalen Behörden kämpfen. Gleichzeitig arbeiten Münchner Gymnasiasten an dem Stück „Heilige Jeanne d’Arc“ und versuchen, den alten Text und den deutschen Kapitalismus unserer Zeit zu erfassen. Der Film ist mit der Prüfung des Textes durch die Jugendlichen in den Proben verwoben und beschäftigt sich in verschiedenen Fragmenten mit den Bedingungen und Facetten der Zeitarbeit und der Arbeitsmigration in Deutschland.
Veranstaltungsort:
Loft der Tischlerei Baldin
Klosterheider Str. 16
16835 Lindow OT Klosterheide
Weitere Infos und Kontakt:
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