
Kolumne „Geschichten aus der Tonne“
Mülltrennung – da blickt doch keiner mehr durch. Was kommt denn nun wo rein?
Mein Quereinstieg in die Abfallberatung liegt nun fast zwei Jahre zurück und mittlerweile habe ich eine ganze Menge dazugelernt. Am meisten habe ich durch Anrufer gelernt, die mir die unterschiedlichsten Fragen zum Thema Abfall stellen. Einiges wiederholt sich immer wieder und lässt sich leicht beantworten. So zum Beispiel die Frage, ob die Styroporverpackung meines neuen Fernsehers in die Gelbe Tonne darf. Für andere Anfragen muss auch ich erstmal recherchieren, da sie sich nicht so einfach beantworten lassen: Wie ist das Netz meiner Bio-Mandarinen zu entsorgen, welches nicht aus Kunststoff, sondern aus einer natürlichen Textilfaser zu bestehen scheint?
Meine Arbeit führt mich auch in die Kindergärten unseres Landkreises. Dort versuche ich den Vorschülern mit fünf einfachen Fragen die Mülltrennung zu erklären, denn eigentlich ist die Sache in den Grundzügen ganz einfach.
Zunächst klären wir aber noch schnell, was eine Verkaufsverpackung ist. Also, wollte man eigentlich das kaufen, was sich darin befunden hat und hat jetzt etwas übrig, was sich drumherum befunden hat, dann hält man eine Verkaufsverpackung in den Händen:
• Ist der Abfall eine Verkaufsverpackung? Dann gehört er in die Gelbe Tonne. Außer die Verpackung ist aus Papier oder Glas.
• Ist der Abfall aus Papier, Karton oder Pappe? Dann gehört er in die Blaue Tonne.
• Ist der Abfall eine Verkaufsverpackung aus Glas? Dann gehört er in den Glascontainer.
• Handelt es sich um Gartenabfälle oder Lebensmittelreste? Dann gehört er in die braune Biotonne.
• Gehört der Abfall in keine der anderen Kategorien? Dann gehört er in den schwarzen Restabfallbehälter.
Das klingt alles erstmal ganz einfach und sicherlich können Sie anhand dieser Hilfestellung auch die beiden Entsorgungsfragen weiter oben beantworten. Doch unsere Welt und auch die Welt unserer Abfälle ist wesentlich komplexer – Ausnahmen und Regelungen könnten an dieser Stelle ganze Seiten füllen und würden dennoch das Thema nicht in aller Fülle darstellen können. Ich möchte Sie einladen mit mir und dieser Kolumne auf eine Reise quer durch die Welt des Abfalls zu gehen und dessen unendliche Weiten zu erkunden.
Damit Ihnen die Zeit bis zur nächsten Kolumne nicht zu lange wird, gebe ich Ihnen noch eine Aufgabe für die nächsten Wochen mit: Hinterfragen Sie die Entsorgung Ihrer Standardprodukte und stellen Sie sicher, dass Sie sie auch in die richtige Tonne einwerfen. Werfen Sie einen Blick auf die Rückseite, denn manchmal wird man aus den Symbolen schlauer. Und wenn Sie nicht weiterwissen, dann fragen Sie einfach bei mir nach. Vielleicht landet ihre Frage dann auch bald in einer meiner Kolumnen.
Und im nächsten Monat werfen wir mal einen genauen Blick in die gelbe Tonne, die immer wieder gerne als Plastiktonne bezeichnet wird … Doch ist das überhaupt korrekt?