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Aalbestand OPR
Foto: FOTOPEPE

Hunderttausende Jungaale OPR ausgesetzt

18.09.2025 | Doreen Tschamke |

Etwa 500.000 Jungaale wurden heute im Ruppiner und Fürstenberger Seengebiet ausgesetzt. Damit läuft die dritte von mehreren Lieferungen im Rahmen des europaweit größten Aalbesatzprojekts.

In Neuruppin sind am Donnerstag rund 500.000 Jungaale mit einem Gesamtgewicht von 3,2 Tonnen eingetroffen. Der Transport im Wert von 170.000 Euro wurde per Spezial-Lkw angeliefert und in zahlreiche Seen der Region verteilt. Bis November folgen weitere Chargen. Insgesamt sollen in diesem Jahr rund zehn Millionen Jungaale in den brandenburgischen Teil des Elbe-Einzugsgebietes gelangen.

Alle Gewässer haben eine freie Verbindung zum Elb-System, sodass die Tiere nach Erreichen der Geschlechtsreife als sogenannte Blankaale in Richtung Atlantik abwandern können.

Europas größtes Besatzprojekt
Hintergrund ist das „Pilotprojekt zur Förderung des Europäischen Aalbestandes im Elbeeinzugsgebiet des Landes Brandenburg“. Seit 19 Jahren besetzen Fischer und Angler dort koordinert und wissenschaftlich begleitet die Bestände. Mehr als 110 Millionen Aale wurden bereits freigelassen – damit gilt das Programm als das umfangreichste seiner Art in Europa.

Das Ziel: die Erfüllung des Aalmanagementplans, der für das gesamte Elbeeinzugsgebiet gilt. Er schreibt vor, dass mindestens 40 Prozent der Tiere nach einem Leben von acht bis 15 Jahren in Binnengewässern in ihre Laichgebiete zurückkehren.

Erfolg dank EU-Förderung
Das Institut für Binnenfischerei e. V. in Potsdam-Sacrow begleitet das Projekt wissenschaftlich. Dessen Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Abwanderungsziele der EU-Aal-Verordnung in den kommenden drei Jahren erreicht werden. Schon jetzt sei ein deutlicher Anstieg der Bestände festzustellen.

Nach Angaben des Landes ist das Programm vor allem durch die Unterstützung von EU und Brandenburg möglich. Rund 80 Prozent der Kosten werden durch Fördermittel getragen, die übrigen 20 Prozent – über drei Millionen Euro – steuern Fischer und Angler selbst bei. Insgesamt sind bislang etwa 16 Millionen Euro in das Wiederauffüllungsprogramm geflossen.

Breite Beteiligung aus Fischerei und Anglerschaft

Mehr als 80 Fischereibetriebe sowie der Landesanglerverband Brandenburg sind am Projekt beteiligt. Auch der Eel Stewardship Fund (ESF) der Initiative zur Förderung des Europäischen Aals e. V. unterstützt das Vorhaben. Sein Beitrag summiert sich bislang auf 400.000 Euro.

Ein weiteres Indiz für den Erfolg: Seit 2011 steigen die Glasaalfänge an den europäischen Küsten wieder an – ein Zeichen für die allmähliche Erholung des Bestandes.