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IN nachthimmelszauber 1
Ein wenig zu geordnet, aber doch inspirierend dank Schinkels Kunstfertigkeit.

Das Projekt Sternenpark lässt auch an zwei Neuruppiner denken

24.10.2025 | Volkmar Heuer-Strathmann

Der Antrag des Landrats ist abgeschickt, nun gilt es abzuwarten, ob die Kyritz-Ruppiner Heide zum Sternenpark erklärt wird. Mit der kühleren Jahreszeit könnte der Blick noch klarer werden. Einen besonderes Auge für die Sternenpracht hatten schon zwei Söhne Neuruppins, der eine sogar als Astronom.

“Sternenhalle der Königin der Nacht”, heißt das Werk von Karl Friedrich Schinkel. Um 1815 soll es entstanden sein als Auftragsarbeit. Für die zweite Szene der Oper “Die Zauberflöte” von Wolfgang Amadeus Mozart gestaltete der Künstler diesen Entwurf. Die Fachwelt lobt nicht die Millimeterarbeit, sondern die sichere Hand für das Himmelsgewölbe. Die Mondsichel lässt viele Assoziationen zu. Symmetrie prägt das Bild. Ein Firmament liegt über den Betrachtenden.
Von Carl Wilhelm Ludwig Martin Ebell weiß man, dass es nicht um den Blick des Künstlers oder die Schwärmerei der Dichtkunst ging, nicht um den Himmel der Religionen, sondern um nichts anderes als Astronomie. Am 29. April 1871 erblickte er in Neuruppin das Licht der Welt. Berlin, Straßburg und Kiel waren die Stationen seiner Laufbahn – nicht nur klimatisch sehr unterschiedlich. Ein klarer Blick soll ihm wichtig gewesen sein. In Straßburg blieb er bis 1901, arbeitete von dort aus aber schon an den in Kiel erscheinenden Astronomischen Nachrichten mit. Später wurde das der Mittelpunkt seiner Arbeit. Im Jahr 1938 schied er aus und kehrte nach Neuruppin zurück, wo er am 28. November 1944 verstarb.

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Eine Straße, ein Name, keine Information – das muss sicher nicht so bleiben… I Foto: vhs

Die Fachwelt weiß, dass er als erster Astronom den Orbit des Kometen 97P/Metcalf-Brewington berechnete. Zwei von Kal Wilhelm Reinmuth entdeckte Asteroide tragen die Namen “Ebella” und “Ruppina”. In seiner Geburtsstadt erinnert die Martin-Ebell-Straße an den Sohn der Stadt. Sie liegt nicht gerade im Zentrum. Vielleicht ein Grund, im Zusammenhang mit dem Sternenpark seiner zu gedenken. Und sei es bloß durch solide Informationen an passender Stelle. In Neuruppin selbst werden Gästeführungskräfte den Mann sicher nicht auslassen. Die Straße erzählt (noch) nicht, warum sie so heißt.

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Repro aus: Karl Friedrich Schinkel – Geschichte und Poesie; 2012