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Ein Rettungshubschrauber im Ruhemodus beim Behördenzentrum.

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Notfallrettungsdienst im Raum OPR

18.11.2025 | Volkmar Heuer-Strathmann

Wenn es auf der Straße kracht und Menschen zu Schaden kommen, kann jedeSekunde wichtig sein, um noch helfen zu können. Was im Modell ein Zahlenspiel istmit ganz unterschiedlichen Variablen, ist im Ernstfall von ganz konkretenBedingungen und menschlichem Handeln abhängig. Ein Beispiel ist die Stationierungvon Rettungshubschraubern.

Als es vor ein paar Tagen auf der Straße Zur Mesche zu einem Unfall kommt, beidem eine ältere Fahrradfahrerin am Kopf verletzt wird, dauert es nur wenige Minuten, bis die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Notarztwagen am Unfallort sind. Als Zeuge der verschiedenen Maßnahmen konnte man nur staunen über die wenigeverlorene Zeit und die Behendigkeit.

Zehn Rettungswachen gibt es in OPR. Rund 20.000 Einsätze gibt es pro Jahr, so die in der Lokalpresse zu lesenden Angaben des Landrates Ralf Reinhardt. Demnachkönnen die Einsatzkräfte in nur 82 Prozent der Fälle innerhalb einer Viertelstunde am Einsatzort eintreffen. Die gesetzte Norm liegt bei 95 Prozent. Ideal wären natürlich100 Prozent, noch besser wären 10 Minuten. Im Modellrechnen ist ein wesentlicherFaktor die Stationierung von Rettungshubschraubern. In Wirklichkeit auch. Zahl und Platzierung, Ausstattung und Besetzung sollten zur relativen Optimierung der Notfallversorgung beitragen.

Der Landrat bringt hier (erneut) Neuruppin als Standort ins Spiel, um der Maßgabe, dass es keine Benachteiligung geben dürfe, gerecht zu werden. Folgt man der kritisch getönten Argumentation von Landkreisseite, ist klar, dass das Land Brandenburg hier seiner Pflicht noch nicht entsprochen hat. Zuständig ist das Innenministerium, an dessen Spitze seit Mai 2025 Rene Wilke steht. Der Hinweis auf die zu geringe Auslastung der bereits vorhandenen fünf Hubschrauber wird auf Landkreisseite nicht als Rechtfertigung für die Nichtstationierung eines sechstenHubschraubers akzeptiert. Notfallversorgung habe Priorität. Wirtschaftlichkeit ist nicht etwa unwichtig, aber eben untergeordnet. Positive Bewegung gibt es laut Landrat beider Stationierung von Rettungswagen. Die 95 %-Marge werde aber auch damit nicht erreicht.  

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Beherzter und professioneller Einsatz an der Straße Zur Messche

Anfang November landete ein Rettungshubschrauber hinter dem Behördenzentrum.Der Anlass offenbarte sich dem einfachen Passanten nicht. Anscheinend keinNotfall. Ein älterer Spaziergänger scherzte angesichts des Lärms: “Schluss mit demBüroschlaf!” Die Rotorblätter kamen zur Ruhe. Da fiel ein kluges Wort, ganz ohneSchaulustigkeit: “Gut, wenn der Rettungshubschrauber nah stationiert ist. Noch besser, wenn er nicht so oft los muss.” Es ist schließlich die Not, die ruft, und einMensch, egal wer, der Hilfe braucht

Fotos: vhs