Kyritz: Grüße der Bürgermeisterin zum Jahreswechsel
Bürgermeisterin Nora Görke zieht zum Jahreswechsel eine positive Bilanz und gibt einen Überblick über die Entwicklungen 2025 und die Vorhaben für 2026.
– Originaltext von Nora Görk –
Liebe Kyritzerinnen und Kyritzer, liebe Bewohnerinnen und Bewohner unserer Ortsteile,
zum Jahreswechsel möchte ich die gute Tradition fortführen, auf das alte Jahr zurück- und auf das neue vorauszuschauen.
Unsere Stadtbibliothek hat sich am neuen Standort nach der Eröffnung Ende 2023 weiter zu einem beliebten Treff- und Informationspunkt auch außerhalb des Bücherhorizonts entwickelt. Hier kann man sich zu einem Plausch bei einer guten Tasse Kaffee treffen, hier gibt es beispielsweise Handarbeits- aber auch Gaming-Treffs, Digital-Sprechstunde und Energieberatung und diversen Veranstaltungen vom Bilderbuchkino, über Familiennachmittage bis zu Lesungen. Diese vielfältigen Angebote steigern die Vorfreude, auf das künftige Kultur|Kloster|Kyritz.
Hier schreiten die Arbeiten sichtbar gut voran. Am historischen Klausurflügel wurden das Dach neu gedeckt, die Fassade restauriert und auch im Inneren des Hauses bereits zahlreiche Arbeiten durchgeführt. In das Haus werden nach Fertigstellung Ende 2027 die Touristinformation und das „junge museum“ einziehen.
Am 18. November konnte Richtfest für das neue Veranstaltungsgebäude gefeiert werden. In diesem Verbindungsbau werden sich technische Einrichtungen, Treppenhaus und Fahrstuhl befinden. Es wird zudem Platz sein für Wechselausstellungen, die die Ausstellung des zukünftigen jungen museums sowie die Angebote der Stadtbibliothek ergänzen werden. Im Gebäude wird weiterhin der Veranstaltungssaal kulturelle Begegnungen und Erlebnisse der verschiedensten Art ermöglichen. Bei einem wechselhaften Sommer wie diesem wird er eine Schlechtwetteralternative für den Klostergarten bieten, aber auch neue Veranstaltungsformate ermöglichen.
Im Neubau wird auch die Museumspädagogik ihren Platz finden – ein existenzieller Bestandteil des zukünftigen jungen museums, dass keine statische Ausstellung sein soll, sondern ein Mitmachmuseum, das die Besucher mitgestalten und immer wieder neu interpretieren können. Bereits jetzt wird im Museumslabor in der Hamburger Straße von unserer Museumskuratorin Susanne Lehmann spannende Projektarbeit geleistet, die dann im neuen Gebäude noch wesentlich bessere Bedingungen vorfinden wird.
Es freut mich hier insbesondere, dass das „junge museum“ in diesem Jahr gemeinsam mit dem Wegemuseum Wusterhausen mit dem Kulturvorhaben „Doppel:punkt – Zwei Museen für Zusammenhalt“ aufgenommen wurde in das Programm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“. Hier wird das Thema Museum neu gedacht und bis 2030 arbeitsteilig in beiden Orten weiterentwickelt – offen für jeden, mit zahlreichen Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Hier kann man ausprobieren, diskutieren, Kunst und Wissen teilen. Und zum Schluss wird immer etwas Konkretes, Bleibendes entstehen.

Auch beim zweiten Kyritzer Bau-Großprojekt geht es voran: Am 13. Juni wurde in der Werner Straße das Richtfest für den Anbau an der Kita Kunterbunt und das neue Nachbarschaftshaus gefeiert. Mit der Sanierung der Kita Kunterbunt und dem neuen Anbau werden sich die Bedingungen für die Kita-Kinder und deren Erzieherinnen und Erzieher deutlich verbessern. Zusätzlich wird das Quartiersmanagement ins Nachbarschaftshaus einziehen. Außerdem wird esu.a. Eltern-Kind-Treffs, Nachbarschaftsprojekte, Bildungsangebote, generationenübergreifende Feste und gemeinsame Mahlzeiten geben. Die Fertigstellung ist für die erste Jahreshälfte 2026 geplant. Das Projekt wurde mit rund 7 Millionen Euro Städtebauförderung und über 4 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ des Bundes unterstützt.
Nicht weit vom neuen Nachbarschaftshaus entfernt befindet sich seit vielen Jahren ein weiterer sozialer Treff- und Beratungsort: das Mehrgenerationenhaus. Hier wird und wurde in die Optimierung des Brandschutzes entsprechend den neuesten Vorschriften investiert. Zu Beginn 2025 wurde der erste Bauabschnitt abgeschlossen: Es wurden eine Fluchttreppe installiert sowie im Keller und im Erdgeschoss Brandschutzfenster eingebaut. Ca. 200.000 Euro hat die Stadt Kyritz hier investiert.
Nach Freigabe der Mittel durch die Stadtverordnetenversammlung im Sommer konnte der zweite Bauabschnitt beginnen. Es werden hier im Keller brandsichere Elektroräume eingerichtet und vom Keller bis zum zweiten Obergeschoss Elektroleitungen brandsicher verlegt. Zudem werden im Keller und im Erdgeschoss die Träger der Decken brandschutzsicher verkleidet und neue Brandschutztüren eingebaut. Hierfür sind ca. 70.000 Euro eingeplant. In einem dritten Bauabschnitt sollen in 2026 in beiden Obergeschossen vergleichbare Brandschutzarbeiten durchgeführt werden. Hier sind 30.000 Euro veranschlagt.
Diese Brandschutzmaßnahmen sind wichtig, um das Mehrgenerationenhaus weiterhin für uns alle nutzbar zu machen und als einen Ort der Begegnung für alle Altersgruppen aus der Kleeblattregion zu erhalten. Die zahlreichen Träger sorgen für ein „rundes“ und vielfältiges Angebot, welches durch eine neue Freizeit-Anlage hinter dem Gebäude seit Anfang Dezember noch bereichert wird: den Pumptrack, ein Bikepark mit diversen Kurven, Sprüngen und Wellen, der auf Initiative Kyritzer Kinder und Jugendlicher gebaut wurde.
Im Mehrgenerationenhaus befindet sich seit diesem Jahr auch einer der zwei sogenannten Katastrophenschutz-Leuchttürme. Der zweite Leuchtturm wurde in der Carl-Diercke-Schule eingerichtet. Katastrophenschutz-Leuchttürme sollen im Katastrophenfall als zentrale Anlaufstellen für die Bevölkerung dienen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen dort beispielsweise Informationen zur Schadenslage erhalten. Außerdem werden an diesen Stellen unter anderem Erste Hilfe und eine Trinkwassernotversorgung angeboten, es besteht die die Möglichkeit mitgebrachte Nahrung aufzuwärmen. An diesen Stellen werden Hilfsmaßnahmen für Personen, die auf Unterstützung angewiesen sind organisiert. Tagsüber können die Katastrophenschutz-Leuchttürme zudem auch als zeitlich begrenzte Wärmeinseln genutzt werden. Darüber hinaus erfolgt die Bereitstellung von Lademöglichkeiten für mobile Kommunikationsgeräte.
Auch im Mehrgenerationenhaus ansässig ist das Team von „Pflege vor Ort“ – einer Beratungsstelle für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Sie können hier erfahren, woher sie welche Unterstützung erhalten können. Die vielfältigen Angebote sind oft nicht bekannt, die Beantragung der Mittel aufwendig. Eine Kranken- bzw. Pflegekasse zur Beratung gibt es vor Ort in Kyritz schon einige Zeit nicht mehr. Die Kyritzer und die Bewohner der Ortsteile haben jedoch seit drei Jahren mit dem Team von „Pflege vor Ort“ eine feste Anlauf- und Beratungsstelle, an der sie professionelle Beratung und Hilfe erhalten. Wir sind sehr froh, dass dieses Angebot durch die Weiterbewilligung der Projektmittel des Landes Brandenburg über 2025 erhalten bleibt.
Auch in unseren Ortsteilen wurde und wird in Orte der Begegnung investiert. So wurde beispielsweise in Rehfeld eine Klönbank mit Infostele zum niederdeutschen Mundartdichter Ernst Stadtkus eingeweiht und in Holzhausen neue Sportanlagen gebaut. Für das geplante Gemeindehaus in Mechow warten wir auf den Fördermittelbescheid, um mit dem Bau beginnen zu können.
Investitionen in Orte der Begegnung sind mir persönlich sehr wichtig, ebenso wie in unsere Bildungseinrichtungen. So hat die Stadtverwaltung seit Bekanntwerden der Schließung der Speiseeinrichtung Penning intensiv an einer Lösung für die Mittagsversorgung an der Goethe-Grundschule gearbeitet. Im Ergebnis hat die Stadt Kyritz die Immobilie der Speiseeinrichtung erworben und stellt damit sicher, dass die Kinder dort weiterhin ihr Essen einnehmen können. Die Speiseeinrichtung wird dann ab 2026 durch einen anderen Essensanbieter beliefert werden. Zudem wurde für den Hort der Goethe-Grundschule dessen Küche neu ausgestattet.
An der Carl-Diercke-Oberschule unterstützen wir als Stadt Carls Lernwerkstatt – ein Kooperationsprojekt zwischen der Schule, dem Verein STATTwerke e.V., der Stadt Kyritz, dem Amt für Familien und Soziales des Landkreises Ostprignitz-Ruppin und dem Staatlichen Schulamt Neuruppin. In dem Projekt erhalten Schülerinnen und Schüler mit erheblichen schulischen und sozialen Problemen zusätzliche schulische Unterstützungsangebote.
Vor dem Gebäude der Carl-Diercke-Schule schreiten die Sanierungsarbeiten an der Pritzwalker Straße voran. Der erste Abschnitt von der Einmündung Perleberger Straße bis zum Azurit Seniorenzentrum ist bis auf wenige Restarbeiten fertiggestellt. Begonnen wurde mit dem zweiten Bauabschnitt vom Azurit Seniorenzentrum bis zur Einfahrt zu den Verbrauchermärkten. Alle Institutionen und Unternehmen bleiben während der Bauzeit per Pkw erreichbar. Die Arbeiten sollen bis zum Spätsommer 2026 abgeschlossen werden – einen weiterhin reibungslosen Bauablauf vorausgesetzt. Begonnen wurden bereits die Planungen für die Sanierung des Abschnittes zwischen der Johann-Sebastian-Bach-Straße und der Perleberger Straße.
Der Landesbetrieb Straßenwesen saniert seit dem Sommer 2025 die Bundesstraße B 103 inklusive Bau eines Radweges zwischen Gantikow und Vehlow. Im Bereich Gantikow wurden die Arbeiten mit dem Bau von Parkplätzen, Knotenpunkten, Bushaltestellen und einer Fahrbahnquerung begonnen.
In Kyritz wurde in diesem Jahr der kombinierte Geh- und Radweg in der Holzhausener Straße saniert. Im Bereich vom früheren Kühlhaus bis zur Westfahlenallee wurde der beschädigte Belag entfernt und der Weg neu asphaltiert. Es handelte sich um eine Gemeinschaftsmaßnahme der Stadt Kyritz und des Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Die Baumaßnahme wurde zu 75 Prozent gefördert vom Landesbetrieb Straßenwesen, Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 250.000 Euro.
Besonders freut mich, dass der Landkreis Ostprignitz-Ruppin noch in 2026 den lang ersehnten Radweg von Rehfeld nach Berlitt zu bauen beabsichtigt.
Nicht nur in den Straßen- und Radverkehr wurde und wird investiert. Auch eine insbesondere für unseren Untersee wichtige Maßnahme steht an: der Anschluss der Bootshallen nördlich der Badeanstalt an die zentrale Schmutzwassererschließung.
Seit dem 1. August und voraussichtlich noch bis zum 30. April erfolgt zudem die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg – Berlin durch die DB Infra GO AG. Dies bedeutete und bedeutet für Bahnreisende ab Kyritz die Gewöhnung an neue Verkehrsverbindungen und längere Fahrtzeiten, bietet jedoch auch deutlich häufigere Verbindungen nach Berlin wochentags, aber insbesondere an den Wochenenden, sowie die Möglichkeit auch bis in die späte Nacht hinein mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Berlin nach Kyritz zu gelangen und umgekehrt. Zudem sind Ziele wie Havelberg und Bad Wilsnack nun direkt und ohne Umstieg zu erreichen.
Als Voraussetzung für die Generalsanierung der Strecke zwischen Berlin und Hamburg wurde die Strecke zwischen Pritzwalk und Neustadt (Dosse) in diesem Jahr durchgehend auf 80 km/h ausgebaut, um die Materialtransporte abzusichern – eine gute Voraussetzung für eine in der Zukunft noch bessere Bahn-Anbindung von Kyritz an die Hauptstadtregion und eine mögliche Verlängerung der Bahnstrecke bis nach Mecklenburg-Vorpommern.
Diese Bahnanbindung ist ein weiterer bedeutender Baustein für die Entwicklung unserer Stadt – insbesondere auch im Wirtschaftsbereich. Nach der Ansiedlung von Metallbau Rahn stößt unser Gewerbegebiet an der Westfahlenallee an seine Grenze. Deshalb sollen nun Grundstücke südlich der Westfahlenallee entwickelt werden.
Ein weiteres wichtiges und grundlegendes Anliegen unserer Arbeit ist es, Kyritz weiter zukunftsfähig als einen lebendigen, attraktiven Ort für alle Einwohner und Besucher zu gestalten – in der Gesamtheit der Stadt und der Ortsteile, im Seeumfeld und in der Altstadt.
So soll ein denkmalgerechter Solarkatalog für das Sanierungsgebiet Altstadt mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege erstellt werden.
Wir alle beobachten, wie sich unsere Altstadt verändert durch Geschäftsaufgaben der Gründergeneration aus den Nachwendejahren. Erfreulich sind Neuansiedlungen von Angeboten, wie den Knattermaten in der Hamburger Straße, dem Shop „Knattercards“ in der Johann-Sebastian-Bach-straß, den „Hoftierärzten“ in der Maxim-Gorki-Straße und Mimi Nails in der Hamburger Straße. „Oma Käthe“ in der Johann-Sebastian-Bach-Straße war ein Versuch, ein alternatives Verkaufskonzept zu etablieren, das in der Altstadt fortgeführt werden wird. Zukünftig muss es uns gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft Kyritzer Gewerbe Zwischennutzungen leerstehender Geschäfte etwa durch Kunstprojekte, Ausstellungen und Co-Working-Arbeitsplätze zu organisieren, um weiterhin für Neugründungen interessant zu sein.
Übrigens geht auch unsere Verwaltung mit der Zeit: Immer mehr Dienste können online erledigt werden. Schauen Sie einmal auf der Homepage www.kyritz.de vorbei. Neu sind hier die Angebote des Online-Meldewesens. Um auf dem Laufenden zu bleiben, ist zudem zu empfehlen die Kyritz App herunterzuladen und die WhatsApp-Kanäle „Knatternachrichten“, „Stadtbibliothek Kyritz“ und „Veranstaltungstipps für Kyritz und Umgebung“ zu abonnieren. Oder schauen Sie regelmäßig am Bekanntmachungskasten am Rathaus vorbei.
Zu einem lebenswerten Kyritz gehören auch die vielfältigen Veranstaltungen, die in diesem Jahr Gelegenheit zum Feiern, Kulturgenuss und Zusammenkommen ermöglichten und dies auch im kommenden Jahr wieder tun werden – von der Saisoneröffnung am Untersee, dem Straßenfest in Kyritz-West und dem Familientag am Mehrgenerationenhaus, über das Altstadtfest, die vielen kleinen und großen Veranstaltungen im Klostergarten, das Rosengartenfest und den Kartoffelmarkt bis zum Weihnachtsmarkt.
Sehr schön zu sehen ist auch, dass mehr und mehr private Akteure, Märkte und Veranstaltungen organisieren, die alle zu einem lebendigen Kyritz beitragen.
Wichtig ist dabei jedoch auch, die Bedürfnisse der Mitmenschen zu beachten. Lassen Sie uns also hin und wieder gemeinsam feiern. Nehmen wir jedoch auch Rücksicht auf das Ruhebedürfnis anderer Menschen – insbesondere in der Nacht und insbesondere auch an unserem ansonsten so idyllisch ruhigen See.
Leider müssen wir immer wieder Schäden durch Vandalismus zu beklagen oder haben illegal entsorgten Müll zu beseitigen. Schade, dass so das große Engagement der Mehrheit unserer Bevölkerung immer wieder in Mitleidenschaft gezogen wird. Lassen wir uns alle gemeinsam Verantwortung für unsere Stadt übernehmen einen Beitrag für ein lebenswertes Kyritz leisten! Ein großer Dank gilt dabei allen ehrenamtlich Aktiven, die sich bereits seit vielen, vielen Jahren Tag für Tag in den verschiedensten Bereichen engagieren.
Zum Schluss meiner Grußworte noch eine Einladung: Wichtige Wahlen entscheiden über die Zukunft unserer Region im Jahr 2026 – die Wahl des Landrates für OPR im Frühsommer und die Bürgermeisterwahl im Herbst. Nutzen Sie Ihr Wahlrecht und bestimmen Sie mit, wie unsere Stadt und Region in den kommenden Jahren gestaltet wird.
Ich wünsche frohe Weihnachten und alles Gute für das neue Jahr!
Ihre Bürgermeisterin
Nora Görke