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Der Radweg von Wittstock nach Alt Daber wurde im Juli 2024 nach drei Monaten Bauzeit eingeweiht. Bild: Stadt Wittstock/Jean Dibbert

Infrastruktur: Wittstock punktet mit Radweg bis Alt Daber

16.03.2025 | Christamaria Ruch |

Radfahrer sind zwischen Wittstock und Alt Daber seit Sommer 2024 komfortabel unterwegs. Seitdem können sie dort auf einem asphaltierten Radweg sicher ans Ziel gelangen. Die Stadt Wittstock hat in den vergangenen Jahren mächtig in die Radwege investiert. Doch nicht allein Radler profitieren von diesen Strecken.

Wittstock. Wer mit dem Fahrrad in der Stadt Wittstock und seinen 18 Ortsteilen unterwegs ist, hat viel Platz für sein Freizeitvergnügen. Denn Wittstock ist mit einer Fläche von 420 Quadratkilometern die sechstgrößte Stadt in Deutschland – und damit nur etwas kleiner als Berlin und Hamburg, aber größer als Köln, Dresden und München.

Das Radwegenetz im Wittstocker Land mit Wittstock und Heiligengrabe umfasst gut 350 Kilometer. Dazu zählen 200 Kilometer Radstrecken auf Waldwegen, Nebenstraßen und landwirtschaftlichen Nutzwegen. Hinzu kommen 60 Kilometer asphaltierte Radwege sowie 90 Kilometer Rad- und Wanderwege in der Wittstocker Heide bei Alt Daber.

Ausbau der Radwege durch Förderprogramme

Die Stadt Wittstock investierte in den vergangenen Jahren in die Radwegeinfrastruktur, „um die Mobilität für Bürger und Besucher gleichermaßen zu verbessern“, sagt Stadtsprecher Jean Dibbert. Dabei nutzte die Kommune Förderprogramme vom Landesbetrieb Straßenwesen und von der Städtebauförderung sowie Haushaltsmittel der Kommune, um „wegweisende Projekte umzusetzen“, so Jean Dibbert. 

Günter Lutz Radweg Wittstock nach Alt Daber
Günter Lutz ist Wittstocker Fahrradbeauftragter und freut sich über den nagelneuen und asphaltierten Radweg zwischen Wittstock und Alt Daber. Foto: Christamaria Ruch

Der 3,8 Kilometer lange, und durchweg asphaltierte Radweg von Wittstock nach Alt Daber wurde nach drei Monaten Bauzeit im Juli 2024 für die Radfahrer freigegeben. Dieser Radweg ist das jüngste Vorhaben der Kommune. „Diese Strecke nach Alt Daber hat für uns eine hohe touristische Bedeutung, denn Radwege verbinden Menschen, nicht nur Orte,“ sagte der Wittstocker Bürgermeister Philipp Wacker bei der Eröffnung.

„Radwege verbinden Menschen, nicht nur Orte.“


Die Gesamtkosten für das Projekt umfassten mehr als eine Million Euro. Das Infrastrukturministerium in Brandenburg stellte dafür 820.000 Euro Fördermittel bereit; der Eigenanteil der Stadt Wittstock lag bei 190.000 Euro. Diese Strecke gehört zu den beliebten Routen im Tourismus. Denn in Alt Daber befinden sich das Daberturmensemble und ein Modellpark. Außerdem kommen in der Wittstocker Heide Wanderer, Radfahrer und Nordic-Walking-Sportler auf ihre Kosten. Da bietet sich eine Anreise mit dem Fahrrad an.

Wege sind wichtig für Radfahrer und Wanderer

Zuvor nutzten Radfahrer auf diesem Abschnitt einen unbefestigten Weg. Viele Wurzelaufbrüche erschwerten die Passage; Fahrradfahrer wichen deshalb immer wieder auf die Straße aus. Doch das war mit Sicherheitsrisiken verbunden, weil diese Straße in Richtung Röbel stark befahren ist. 

Günter Lutz ist seit 2014 ehrenamtlich als Wittstocker Fahrradbeauftragter unterwegs. Er freut sich über diesen neuen Radweg zwischen Wittstock und Alt Daber: „Ich bin froh, dass der gebaut wurde.“ Dabei verbindet Günter Lutz mit dieser Strecke Erinnerungen, die Jahrzehnte zurückreichen. Denn Lutz zog 1981 von Bernau nach Wittstock und war 1982 erstmals beim Fahrrad-Brigadeausflug in den Belower Wald dabei.

„Nach Alt Daber hätte man einen Radweg bauen können, das würde sich anbieten, haben wir damals schon gesagt“, erinnert sich Günter Lutz. Mehr als 40 Jahre später hat sich die Buckelpiste in einen komfortablen Radweg verwandelt. „Der Bau dieses Radweges war nirgends auf dem Schirm“, so Günter Lutz.

Wie aus einer Buckelpiste ein komfortabler Weg wurde

Erste Ideen von Seiten der Stadt gab es dann 2019, ein Jahr später begann die Planung. Dieser Radweg ist zugleich ein Lückenschluss zwischen der Kernstadt und der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. „Für den Alltagsverkehr ist diese neue Strecke bereits sehr gut angenommen“, lautet das erste Fazit von Günter Lutz. 

Der Spatenstich zum Bau des 3,8 Kilometer langen Radweges zwischen Wittstock und Alt Daber erfolgte im April 2024. Bild: Stadt Wittstock/Jean Dibbert

Der Ausbau des Radweges zwischen Wittstock und Mirow zählte zuletzt zu den wichtigsten Vorhaben der Stadt Wittstock. Von Sommer 2022 bis Frühjahr 2023 entstand im ersten Bauabschnitt ein 11,8 Kilometer Radweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft. „Insgesamt wurden 2,9 Millionen Euro investiert, wovon 2,5 Millionen Euro durch Fördermittel gedeckt wurden“, sagt Stadtsprecher Jean Dibbert. „Dieser Radweg zum Dranser See ist eine Erfolgsgeschichte“, sagt der Fahrradbeauftragte Günter Lutz und gerät ins Schwärmen: „Die Leute nehmen diesen Weg sehr gut an. Neben der Verbindung zwischen den Orten verbindet dieser Radweg auch Menschen.“ Von den ausgebauten Radwegen profitieren aber nicht allein Radfahrer. „Rollstuhlfahrer nutzen auch diese Radwege, das ist sehr gut“, so Günter Lutz.  

Auch Rollstuhlfahrer nutzen die neue Strecke

Zum Radwegenetz gehört seit April 2024 auch die Fahrradstraße zwischen Babitz und Klein Haßlow. In diesem Zuge wurde der Müllerweg auf einer Länge von 1,35 Kilometern zu einer modernen Fahrradstraße ausgebaut. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 625.000 Euro; neben Fördermitteln in Höhe von 479.000 Euro aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ und dem Zukunftsinvestitionsfonds stellte die Stadt Wittstock 146.000 Euro dafür bereit. 

„Es ist schön, wenn die Wege für Radler so angenehm wie möglich sind. Als Fahrradbeauftragter habe ich keine Lieblingsstrecke, denn mir liegt immer das nächste Projekt am Herzen“, sagt Günter Lutz. 

Radfahren in Ostprignitz-Ruppin

Kyritz: Zum Umfang der Radstrecken und Radwege machte die Stadt Kyritz keine Angaben.  Von 2020 bis 2024 investierte die Stadt Kyritz gut 35.000 Euro in die Wartung und Instandsetzung der Radwege im Bereich der Stadt und seiner Ortsteile.

Die nächsten Projekte: 2025 ist die Sanierung des Radweges Holzhausener Straße geplant. Außerdem beginnt der Ausbau des Radweges zwischen Gantikow und Vehlow. Der Landesbetrieb Straßenwesen, die Stadt Kyritz und die Gemeinde Gumtow sind daran beteiligt.

Neuruppin: Das Radwegenetz der Fontanestadt Neuruppin umfasst gut 300 Kilometer. Die Stadt ist seit 2015 Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen im Land Brandenburg. Ziel ist, durch die Zusammenarbeit den Radverkehr im Land Brandenburg weiter zu entwickeln.

Im Frühjahr 2022 wurde der 2,1 Kilometer lange Radweg zwischen Nietwerder und Wulkow freigegeben. Gesamtkosten: eine Million Euro, davon 550.000 Euro Fördermittel vom Bund und 450.000 Euro Eigenmittel der Stadt Neuruppin. 

Ende 2022 Übergabe einer neu errichteten Querungshilfe in der Fehrbelliner Straße in Neuruppin. Die Maßnahme ist ein weiterer Schritt Neuruppins zur Stadt der kurzen Wege. Damit werden die Verkehrsströme von Fuß- und Radverkehr sowie Kfz-Verkehr besser gelenkt. Gesamtkosten: 347.000 Euro, davon 116.000 Euro Städtebaufördermittel von Bund und Land sowie Eigenmittel der Stadt Neuruppin in Höhe von 231.000 Euro.

In den vergangenen Jahren erneuerte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin Radwege in Neuruppin: Von Molchow-Schleuse bis Abzweig Molchow, zwischen Krangen und Zippelsförde, sowie von Zippelsförde nach Rheinshagen. Die Stadt Neuruppin investierte dabei 15.000 Euro.

2022 wurde ein zwei Kilometer langer Abschnitt des Radweges an der Alt Ruppiner Allee in Neuruppin grundhaft erneuert und verbreitert. Der Landesbetrieb Straßenwesen investierte 500.000 Euro.

Die nächsten Projekte in Neuruppin

Baubeginn voraussichtlich Sommer 2025: Entlang der Landesstraße 167 wird an der Steinstraße beidseitig ein Fahrradschutzstreifen gebaut. In der Karl-Marx-Straße sind vom Knotenpunkt Steinstraße bis zu den Bahngleisen beidseitig Fahrradstreifen geplant. Entlang der Wittstocker Allee sind ebenfalls straßenbegleitend beidseitig separate Radwege geplant. 

Baubeginn voraussichtlich 2026: Stadtmauerrundweg zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Niemöllerplatz wird saniert und eine barrierefreie Radwegebenutzung geschaffen.