
Der Charme einer Ortsvorsteherin: Wittstock ehrt Irmgard Ritzmann
Mit sicherem Gespür brachte Irmgard Ritzmann die Dorfentwicklung in Zootzen voran. Nach 29 Jahren in der Kommunalpolitik war 2024 damit Schluss. Die Stadt Wittstock zeichnete sie nun mit der Ehrenmedaille aus. Das ist das Geheimnis ihrer politischen Arbeit.
Wittstock. „Sie macht das nicht mit dem Holzhammer. Sie macht das charmant.“ Mit diesem Lob ist Irmgard Ritzmann aus Zootzen gemeint. Sie erhielt beim Neujahrsempfang der Stadt Wittstock am 16. Januar die Ehrenmedaille der Stadt Wittstock. Laudator Wolfgang Dost würdigte Irmgard Ritzmann auch als eine Frau, die „zäh ist und Ausdauer hat.“
Fast drei Jahrzehnte engagierte sich die heute 77-jährige Irmgard Ritzmann in der Kommunalpolitik ihres Heimatortes. Sie begann ihr politisches Ehrenamt im Gemeinderat in Zootzen. Seit der Gemeindegebietsreform im Herbst 2003 ist das Dorf einer von 18 Ortsteilen der Stadt Wittstock. 29 Jahre gehörte Irmgard Ritzmann zum Ortsbeirat in Zootzen, davon hielt sie 22 Jahre als Ortsbürgermeisterin und Ortsvorsteherin die Zügel in der Hand. „Das waren einige Reformen“, erinnert sie sich an diese Zeit. Außerdem wirkte sie zehn Jahre als Stadtverordnete in Wittstock. „Dadurch hatte ich immer einen guten Überblick, was machbar ist“, sagt sei. Und: „Zootzen ist 2003 freiwillig Ortsteil von Wittstock geworden; ich war wegen der Stadtnähe immer ein Befürworter davon.“

„Irmi“, so wird Irmgard Ritzmann liebevoll genannt, schob mit Charme und Sachkenntnis viele Aktivitäten im Dorf an. Dazu gehörte die Neugestaltung des Dorfplatzes, die Bepflanzungen und Gestaltung der Straßen und Wege. Ebenso der Radweg, die Aktion Streuobstwiese oder das Brausebachtal als nah gelegener Erholungsort. „Das alles hat Kraft gekostet, aber wir haben viel hingekriegt, denn ich hatte immer viele Unterstützer“, sagt Irmgard Ritzmann. Nur im Team konnte alles gelingen.
Sie suchte stets einen Weg, „um für Zootzen das Günstigste für die Dorfentwicklung zu erreichen.“ Dazu zählt sie auch den Wegebau zwischen Zootzen und Schweinrich, der mit Hilfe von EU-Mitteln umgesetzt und 2004 eingeweiht wurde. Irmgard Ritzmann stammt aus Zootzen. „Es ist ein Vorteil, wenn man hier geboren ist. Dadurch kennt man alle und hat viele Entwicklungen gesehen“, sagt Irmgard Ritzmann.
„Eine enorme zeitliche und erfolgreiche Bilanz“, sagte Wolfgang Dost bei seiner Laudatio. Wenn Zootzen in diesem Jahr 500 Jahre alt wird und das mit einem großen Fest feiert, hat auch Irmgard Ritzmann einen Anteil daran. Denn sie hat Zootzen wie ein gut bestelltes Feld ihren jüngeren Nachfolgern im Ortsbeirat hinterlassen. „Ich hatte immer das Vertrauen der Bürger. Dennoch ist es wichtig, zur richtigen Zeit den Stab abzugeben“, sagt Irmgard Ritzmann. „Zootzen ist ein Ort zum Vorzeigen“, so Wolfgang Dost.
Doch Stillstand ist nichts für Irmgard Ritzmann. Sie wird nach wie vor an der Ortschronik mitwirken; so wie sie es seit vielen Jahren geräuschlos macht. „Du wirst gebraucht“, sagte Laudator Wolfgang Dost. Die Auszeichnung sieht Irmgard Ritzmann als „besondere Ehrung.“ Die herzlichen Worte von Wolfgang Dost haben sie gerührt. „So ein Ehrenamt macht viel Arbeit, aber ich habe nie auf eine Auszeichnung gewartet“, sagt Irmgard Ritzmann. Die Ehrenmedaille wird seit 2009 an Personen verliehen, die sich in besonderem Maße für die Stadt Wittstock verdient gemacht haben.