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Oliver Prokop, Betreiber des Ruppiner Biokonsums in Neuruppin. Foto: privat

„Einkaufen beim Erzeuger, direkt vom Bauernhof und bequem von zu Hause” 

27.04.2025 | Onlineredaktion | Partnerinhalt/Anzeige

Oliver Prokop vom Ruppiner Biokonsum erklärt im Interview das neue Click&Collect-System für frisches Bio-Fleisch vom Gut Kerkow und warum der Verbraucher mit seiner Bestellung besonders regional, nachhaltig und im Sinne des Tierwohls handelt 

Oliver Prokop, seit einigen Wochen ist es möglich, über ein neues System hochwertiges Fleisch in Ihrem Bioladen zu bestellen. Was steckt dahinter? 

Es gibt ein Projekt zur Entwicklung eines Click&Collect-Systems für regionales Bio-Fleisch, das auch durch Forschungsinstitute gefördert wird. Der Märkische Wirtschaftsverbund, Terra Naturkost und Gut Kerkow arbeiten gemeinsam mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde daran, neue Wertschöpfungsketten für regionales Bio-Fleisch aufzubauen und dies wissenschaftlich zu begleiten. Seit November 2024 ist dieses Projekt in der praktischen Testphase und der Ruppiner BioKonsum ist eines von 10 Biogeschäften im Land Brandenburg, das an diesem Projekt teilnehmen darf.  

Wie kam es dazu? 

Die neuerliche Kooperation geht auf das Engagement unserer zwei bestehenden Partner zurück: das Gut Kerkow aus Angermünde und den Terra Naturkosthandel, unseren regionalen Großhändler aus Berlin. Grundsätzlich geht es darum: Wer bestes Bio-Fleisch aus der Region genießen will und sich transparente Informationen über Haltung und Schlachtung wünscht, kann sein frisches Bio-Fleisch ganz bequem online bestellen und es freitags oder samstags bei uns im Geschäft abholen. Zusammen stärken wir damit regionale Wirtschaftskreisläufe. Und natürlich gibt es noch andere gute Gründe für unsere Entscheidung.  

Zum Beispiel? 

 Die Tiere lebten artgerecht auf Gut Kerkow und bei anderen regionalen Partnerbetrieben. Es herrscht volle Transparenz. Wer Lust hat, kann dort jederzeit vorbeifahren und sich das selbst anschauen. Wann immer es möglich ist, wird der Weideschuss eingesetzt, um auch kürzeste Lebendtiertransporte zu vermeiden.

„Es entstehen weniger Verpackungen im Vergleich zu anderen Verkauftsformen.“


Es entstehen für den Versand keine zusätzlichen Fahrten, denn Terra Naturkost beliefert alle Teilnehmer täglich mit einem Vollsortiment. Emissionsarm und auf kurzem Weg. Es entstehen also weniger Verpackungen im Vergleich zu anderen Versandformen und es ist außerdem versandkostenfrei. 

Wie funktioniert das neue System? 

Sehr einfach. Du klickst auf die Homepage des Guts Kerkow www.gut-kerkow.de. Bei der Bestellung mittels Click&Collect wählst du deine gewünschten Produkte aus und legst sie in deinen digitalen Warenkorb. Am Ende des Bestellvorgangs hast du die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Lieferoptionen zu wählen. Dort kannst du auch die für dich gewünschte Abholstation auswählen, also in unserem Fall den Ruppiner BioKonsum. Auf dem Gut Kerkow bereiten fleißige Mitarbeiter die Ware frisch und gemäß deiner Bestellung vor, sodass du nur die beste Qualität erhältst. Am Donnerstag holt unser Großhandels- & Logistik-Partner, Terra Naturkost, die fertig gepackten Bestellungen ab und liefert diese im Rahmen der gewohnten Liefertour an unserer Biogeschäft aus.

„Mit dem System tragen wir aktiv zum Klimaschutz bei, indem wir CO2 einsparen.“


So entstehen keine Extrafahrten und wir tragen aktiv zum Klimaschutz bei, indem wir CO2 einsparen. Um sicherzustellen, dass die Bestellung pünktlich und frisch ankommt, benötigt das Gut Kerkow deine Bestellung bis Mittwoch um 11 Uhr. So kann sie bis Donnerstagnachmittag vorbereitet und an unser Geschäft verschickt werden. Ab Freitagvormittag 9 Uhr ist die Bestellung dann bei uns abholbereit. Dazu bringst Du einfach die Email mit der Bestellbestätigung mit. Der Mindestbestellwert beträgt 30 Euro, die Lieferung ist kostenlos. 

Welche Vorteile bietet Click and Collect? 

Das System vereint alles, was uns wichtig ist: Hochwertiges Bio-Fleisch aus artgerechter Tierhaltung in der Region, das auf kurzem Weg und mit möglichst geringen Emissionen zum Kunden geliefert wird. Die Tiere stammen zu 100 Prozent vom Gut Kerkow sowie von weiteren regionalen Bio-Bauernhöfen wie Gut Hirschaue und Gut Temmen. Verarbeitung und Verpackung erfolgen direkt auf dem Gut Kerkow. Die Auslieferung an verschiedene Bio-Läden in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg übernimmt Terra Naturkost. So entsteht ein starkes Netzwerk aus regionalen Bio-Betrieben, das für faire und transparente Wertschöpfung vor Ort steht.   

Welche Fleischsorten werden im Online-Handel angeboten? 

Aktuell gibt es Fleisch vom Weiderind und vom Schwein. Zu den Weihnachtsfeiertagen gab es zusätzlich Fleisch vom Damwild, vom Bio-Bison und sogar vom Rothirsch. Zukünftig soll auch Lammfleisch das Angebot erweitern. Neben frischem Fleisch gibt es natürlich auch frische Wurst und Konserven im Onlineshop, die man gleich mitbestellen kann. 

Was bedeutet das für Bio-Konsumenten in Neuruppin und im Landkreis Ostprignitz-Ruppin? 

Wir als Bioladen erweitern unser Angebot um eine Fleischerei. Wer bei uns beispielsweise Kartoffeln kauft, muss künftig nicht mehr darauf hoffen, dass wir sein dazugehöriges Fleisch gerade im Angebot haben, sondern kann mit ein paar einfachen Clicks dafür sorgen, dass der Wunschbraten auf jeden Fall vorrätig ist. Zudem stärken wir die Region und sorgen dafür, dass in Brandenburg hergestellte Produkte auch in Brandenburg verzehrt werden. Früher wurde viel Bio-Fleisch aus Süddeutschland geliefert, etwa aus der Region Chiemsee.

Wie kommt das? 

Das geht auf alte Strukturen zurück. In den Anfängen der Bio-Fleischproduktion gab es in Brandenburg viel zu wenige verarbeitende Betriebe. Folglich sind viele Brandenburger Bio-Tiere aus Brandenburg nach Bayern gefahren worden, weil verarbeitende Bio-Betriebe dort bereits existiert haben.

Durch das neue System wird Bio-Fleisch nun direkt auf dem Hof verarbeitet und zum Kunden geschickt – also genau so, wie es sich viele Menschen wünschen.


Das entspricht natürlich nicht dem Ansinnen der BioBranche, auf einen möglichst hohen Grad beim Tierwohl zu achten und regionale Produktion und Vermarktung zu betreiben. Brandenburg produziert bekanntlich viel Bio-Fleisch. Durch das neue System wird Bio-Fleisch nun direkt auf dem Hof verarbeitet und anschließend zum Kunden geschickt – also genau so, wie es sich viele Menschen wünschen. 

Wie fällt das Fazit bisher aus? 

Wir haben bisher nur positives Feedback erhalten. Ich möchte die Frage anhand einer Anekdote beantworten: Ein Kunde hat kurz vor Weihnachten Rindfleisch vom Ökohof in Kuhhorst bestellt. Allerdings war die Nachfrage zu dieser Jahreszeit in Kuhhorst so groß, dass ich ihm sagen musste: Tut mir leid, aber diesen Wunsch können wir gerade nicht erfüllen. Daraufhin habe ich ihm den Flyer vom Gut Kerkow gegeben – und ein paar Tage später kam er wieder und konnte sich sein gewünschtes Stück abholen. Ohne das neue System hätte das schlichtweg nicht funktioniert und er hätte weite Wege auf sich nehmen müssen, um doch seinen Braten zu bekommen. 

Zur Person: Oliver Prokop, 46, betreibt seit 2011 den Ruppiner Biokonsum in Neuruppin. 2021 kam mit Jörg Lange, 46, ein zweiter Geschäftsführer dazu und beide eröffneten im Rathauscenter in der Feldmannstraße 22 ein größeres Geschäft. Auf seinen Ackerflächen in Linum baut Prokop zusätzlich diverse Gemüsesorten selbst an, unter anderem den Spitzkohl, aus dem in Eigenproduktion das inzwischen bekannte und geschätzte Sauerkraut hergestellt wird.