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Perseiden Kyritz RUppiner Heie
Die Kyritz-Ruppiner Heide in abendlicher Stimmung mit Blick auf das Wahrzeichen, den 2019 eröffneten Heideturm. Das Gelände diente früher dem Militär unter anderem als Übungsplatz für Bombenabwürfe, weshalb große Teile für die Öffentlichkeit bis heute aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich sind. Erst im Jahr 2009 verzichtete die Bundeswehr nach langen Jahren des zivilen Widerstands endgültig auf eine militärische Weiternutzung. © LK OPR

Perseiden-Zauber über der Kyritz-Ruppiner Heide

15.08.2025 | Landkreis OPR

In der Nacht zum 13. August 2025 erlebten an die 100 Besucher:innen in der Kyritz-Ruppiner Heide ein ganz besonderes Himmelsereignis: Das Perseiden-Spektakel erreichte seinen Höhepunkt. Die Heinz Sielmann Stiftung und der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land hatten zu „A bis Z – Astronomie bis Ziegenmelker im zukünftigen Sternenpark“ eingeladen.

Die Veranstaltung begann am Parkplatz Pfalzheim, einem der Zugänge zur Kyritz-Ruppiner Heide. Von dort aus wanderten die Teilnehmer:innen, darunter auch Landrat Ralf Reinhardt, gemeinsam mit dem Natur- und Landschaftsführer Günter Lutz, Konrad Guhl von der Archenhold-Sternwarte Berlin sowie Dr. Hannes Petrischak, Leiter des Geschäftsbereiches Sielmanns Naturlandschaften & Naturerlebnis, zum Heideturm auf dem Heinz-Sielmann-Hügel. Heinz Sielmann war ein legendärer Tier- und Naturfilmer. Von ihm ist die nachvollziehbare Aussage überliefert, dass nur wer die Natur kennengelernt habe, diese auch bereit sei zu schützen. Auf dem Weg zum Heidewahrzeichen erklärten die Experten nicht nur die astronomischen Hintergründe von Sternschnuppen und anderen Erscheinungen am Himmel, sondern informierten auch kurzweilig über die ökologische Bedeutung der nächtlichen Dunkelheit für die einzigartige Tierwelt im Bereich der Heide.

Die äußeren Bedingungen hätten kaum besser sein können: Die offene, flache Landschaft bot freie Sicht, fernab von künstlichem Licht. Die Kyritz-Ruppiner Heide zählt zu den dunkelsten Orten in Deutschland. Viele Besucher:innen befolgten den Rat der Astronomie-Profis, Taschenlampen sparsam und mit nach unten gerichtetem Lichtkegel zu verwenden, um die eigene Nachtsicht nicht zu beeinträchtigen. Nach rund einer halben Stunde Eingewöhnung inmitten der Dunkelheit zeichnete sich dann tatsächlich selbst das geringste Leuchten am Himmel klar ab.

Zurück zu den Perseiden, den eigentlichen Stars dieser Veranstaltung. Die Sternschnuppen scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, das man unter dem markanten Himmels-W der Kassiopeia findet. Besonders gut sieht man die Perseiden, wenn Perseus hoch am Himmel steht – idealerweise nach Mitternacht. Sternschnuppen entstehen, wenn die Erde auf Staubspuren von Kometen trifft. Die Partikel verglühen in der Atmosphäre und bringen Luftmoleküle zum Leuchten. Für die Perseiden ist der Komet Swift-Tuttle verantwortlich: Größere Partikel erzeugen hellere Sternschnuppen und sind deshalb besonders gut – wie im Fall der Perseiden – zu beobachten.

Neben dem Naturschauspiel stand auch ein ambitioniertes Ziel im Vordergrund und war auch im Laufe des Abend und der Nacht immer wieder ein Diskussionsthema: Die Kyritz-Ruppiner Heide soll offiziell als „International Dark Sky Place“ anerkannt werden. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat den Zertifizierungsprozess bereits angestoßen, der aber noch etwas Zeit und Geduld benötigt. Sollte dieser erfolgreich sein, würde die Region auch ganz offiziell bestätigt zu den besten Orten für Sternenbeobachtungen weltweit zählen und wäre als Sternenpark um eine weitere Auszeichnung für ein einzigartiges Naturerleben reicher.

Aber auch ohne Zertifizierung ist die Heidelandschaft im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land jederzeit eine Reise wert, ob nur zum Sternegucken oder zur spektakulären Heideblüte im Spätsommer. Und wer den jüngsten Perseiden-Höhepunkt verpasst haben sollte, muss nicht bis zum nächsten Sommer warten. Bereits im November ziehen die Leoniden über den Himmel, im Dezember folgen die Tauriden. Natürlich immer vorausgesetzt, Wolken verdecken nicht die Sicht und der Mond scheint nicht zu hell.

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Weitere Informationen über die Kyritz-Ruppiner Heide