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Das Brandenburg Reedquintett gab “Gerswin im Park”
Klangvielfalt und glanzvolle Lautmalerei in Netzeband.
Ein Hahn ist zu hören. Hochmusikalisch. Er hält Hof. Die ersten Gäste sind schon da. Ein Trekker donnert oben nochmal durchs Dorf. Ansonsten herrscht Ruhe im Park in Netzeband. Als Frank Matthus zur Begrüßung schreitet, haben sich wohl gut fünfzig Gäste versammelt, um “Gershwin im Park” zu erleben. Das erste Open-Air-Sommerkonzert kann beginnen. Ob es noch günstigere Bedingungen gibt für ein Ensemble wie das “Brandenburg Reedquintett” als diese milde Sommernacht ohne Nachglühen?
Mit “Aus Holbergs Zeit” wird eröffnet. Was Edvard Grieg 1884 für Klavier und Streichorchester komponiert hat, wurde von Raaf Hekkema für ein Reedquintett arrangiert. Also keine Violinen, kein Cello. Nur Atem, nur vibriernde Luft, sichere Griffe und beherztes Zusammenspiel. Das ist sehr viel. Und seelennah, so angefasst, so gedankenverloren, so zuversichtlich, so zärtlich, wie die Klänge aus Griegs Welt wirken. Noch schöner wäre es wohl gewesen, wenn nicht nach jedem Satz applaudiert worden wäre. Aber wer wollte das kritisieren, da gute Laune selbst in Netzeband nicht selbstverständlich ist.
Da ist Peter Ernst Michel, der im Verlauf des Abends Oboe, Oboe d‘amore und Englischhorn erklingen lässt. Maike Krullmann hat sich auf Sopran- und Altsaxophon spezialisiert. Mattias Badczong spielt die Bassklarinette. Neben ihm ist Jochen Schneider am Fagott zu hören. Die Klarinettistin Sabina Matthus-Bebie moderiert ein wenig. Sie ist hier beheimatet.
“Le rappel des oiseaux” von Jean Philippe Rameau (1724) wird als Vogelkonzert angekündigt. Die deutsche Sprache hat nicht genug Worte dafür, trotz all der Lautmalerei vom Gezwitscher bis zum Gekrächze. “Geschrei” ist eher eine Notlösung. Lockrufe sind dabei, Zankerei, Gezeter, aber auch Balsam für die Seele, Trost und beschwingte Melodien. Es macht dem Quintett sichtlich Freude, immer wieder harmonisch zusammenzufinden. Politisiert wird nicht hier im Grünen, von wegen Artensterben und Wassermangel.