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Foto: Elke Hanke

Die Welt zu Gast in der Kirche von Holzhausen

27.10.2025 | Gastbeitrag | Hartmut Hanke

Im Rahmen der Interkulturellen Woche schickte sich das kleine Ostprignitz-Dorf Holzhausen, selbst ein winziger Ort im Patchwork ansässiger und schließlich selbst ansässig ablösend gewordener Kulturen, an, am 4. Oktober die Welt zu sich in seine selbst Zeuge in patchwirken gewordene Kirche einzuladen.

Einzuladen zu einem Konzert mit einer Lesung zu dem (leider) wieder hochaktuellen Ringen um Frieden in Rahmen der IKW (Interkulturelle Woche). Frieden mit sich selbst bis hin zu Frieden in den Regionen, den Kulturen und Religionen und letztlich der Welt und Menschheit. Martin Seemann als Weltbürger, musisch zuhause sowohl in Tokio und NewYork, als auch in der Prignitz, erklärte sich bereit zu diesem Konzert in der kleinen Kirche des Dorfes mit einer Lesung einiger Zitate dazu aus 5 der Großen von 12 Weltreligionen in dem Buch des Inders und Hindus O.P. Ghais zu über 20 vor allem Kernfragen darin beizutragen.

Anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung eines Vereins, der für die Zukunft des Renaissanceschlosses Demerthin Wege zu einem Museum und Ausstellungsort, aktuell zum 350. Geburtstag des Reformpädagogen Hieronymus Freyer, begegneten wir dem Violoncellisten. – Leider musste jetzt dort schon eine weitere Ausstellung mit Werken in Sandmalerei des senegalsischen Künstlers Lune Ndiaye (Hannover) abgesagt werden in der schliesslichen Erwartung des Vereins doch noch ein weiteres Jahr seines Wegeaufzeigens durchzuhalten… Ein hochakutes Anliegen… – Martin Seemann aber konnte seine Zusage für seinen Beitrag machen abhängig von der Einbindung seiner Partnerin. Beide sind Teile der WUNDERKAMMER mit der Ambition Musikkultur u,a. in unsere Region zu tragen.

In die Entwicklung des Programms spielten Einheit in Vielfalt eine (ge-) wichtige Rolle. Nicht nur Vielfalt im europäischen Barock zwischen Renaissance und Romantik, auch Vielfalt und Einheit im Kern der Kultur der Religionen, von der Franz Alt sagte, die zu sehen mache den Religionsfrieden zu einem Meilenstein des Weltfriedens. Ein Zitat aus der Philosophie Erich Kästners, „Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Die ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat. Das ist die Lehre, das ist das Fazit dessen, was uns 1933 widerfuhr.“ sollte das Konzert abrunden und tat dies auch mit einem nochmals Satz aus der jüngsten, der Religion der Bahai, in dem es heißt „Eine Stunde des Nachdenkens ist mehr Wert als 70 Jahre frommer Andacht.“

In einem Begleitprogramm wurden die 3+1 Werke der Malerin Isolde Selbach aus Rothenburg o.d.T. als Druck gezeigt, die 5 v.g. und alle Zitate zu Krieg und Frieden aus dem Buch O.P. Ghais , dessen Buch „Einheit in der Vielfalt auch auslag. Eine Zeittafel spannte den Bogen vom 30-jährigen Krieg in grobem Bogen über einige kernhafte Stationen bis in die Kirche der Veranstaltung, die u.a. dem schwedischen Heer als Lager, wie zuvor schon dem Schutz der die slawischen Gebiete besiedelnden Deutschen vor den Slawen diente.

Geschätzte aus den Einkünften an den Ausgängen abgeleitete Besucherzahl ist bei 60 angesiedelt. Stimmen zum Konzert und den Lesungen gehen von wunderbar, ergreifend bis erstaunlich, einfach bezaubernd, das sollte es viel öfter geben, würde die Herkunft der Zitate nicht darüber gestanden haben, hätte ich alle der Bibel entnommen eingestuft.