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IN tempelgarten 30 eins
Zum Lachen und zum Steinerweichen: “Nachtflimmern” von Sebastian Maihs und Oleksii Aleinikov. I Foto: vhs

Dreißig Jahre Tempelgarten, zwei Tage beste Feierstimmung

06.07.2025 | Volkmar Heuer-Strathmann

Der Tempelgarten e.V. kann sich über sehr großen Zuspruch freuen.

Karl der Fünfte und Phillip der Zweite sind nicht dafür bekannt, dass sie dem Volk große Freiheit gewährt hätten. Was Vater und Sohn als barocke Skulpturen unter dem Zeltdach am Samstgabend als “Nachtflimmern” erlebten, war nur der Auftakt der Geburtstagsfeierlichkeiten. 30 Jahre Tempelgarten Verein galt es zu feiern. Das fröhliche Treiben endete am späten Sonntagnachmittag mit hinreißender Jazzmusik aus der Kreismusikschule. Überall im Park hatte es zuvor Gelegenheit gegeben, kulturelle Aktivitäten zu erleben oder selbst dabei mitzumachen. Führungen gehörten auch zum Festprogramm. Das Volk war einfach aus dem Häuschen.

Sebastian Maihs und Oleksii Aleinikov faszinierten vom ersten Moment an. Als Diva begann der Sänger, als Muskelprotz machte er weiter. Filmkunst und Körperfitness gehörten zum “Nachtflimmern” – der Sänger gibt sich “heiß” auf eine Nacht ohne Grenzen, der Pianist blebt cool, wirkt aber musikalisch nie unterkühlt. Das gefiel. Eben noch Musikkomiker, lässt Maihs mit “Skyfall” ganz andere Töne anklingen. Melancholie und Sentimentalität kann er auch – fast wie Adele oder Zarah Leander. Das Duo wurde immer wieder umjubelt und beklatscht.

IN tempelgarten 30 zwei
Beatments Dance Company – Glanznummern voller Eleganz, Dynamik und Harmonie. I Foto: vhs

Bei der Geburtstagsfeier am Sonntag sorgten außer dem Team vom Restaurant Tempelgarten Zöglinge einer 11. Klasse vom Schinkel-Gymnasium, der Verschönerungsverein Neuruppin, Meg’s Foodtruck und “Herr Fontane” für Gaumenfreuden. Mit von der Partie waren das Rote Kreuz, der Angler-Verband und die Fontanemaler. Mitmachmöglichkeiten gab es für alle Generationen – von der Haferquetsche der Kreislandfrauen über die interaktive Klangscheibe von Benjamin Schulte bis zum Spielmobil von ESTA, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Überall sah man strahlende Gesichter.

Wahre Begeisterungsstürme weckten die Tanzdarbietungen der Beatments Dance Company. Selbst Mitmachangebote der Tanzformation La Gozadera blieben nicht folgenlos. Auch das Streichensemble der Kreismusikschule und der Saxofonist Alexander Schulz wussten zu gefallen. Da hatte es Frank Matthus im Getümmel nicht ganz leicht, mit Passagen aus Heinrich von Kleists Drama “Der Prinz von Homburg” die Ohren der Gäste zu erreichen. Doch er ist Profi genug, um Interesse zu wecken im Gewimmel für die Inszenierung der Schlacht von Fehrbellin (1675) im August 2025 in Netzeband.

Als erste Vorsitzende hatte Steffi Schieferdecker das “Nachtflimmern” eröffnet und an die Gründung des Fördervereins vor 30 Jahren erinnert. Viel ehrenamtliche Arbeit war in drei Jahrzehnten von vielen zu bewältigen. Und ohne Spenden und die Mittel der Stadt gäbe es diese herrliche Oase nicht, das ist offensichtlich. Besonderes Engagement ist auch dem Moderator Maurice Ryba zu bescheinigen. Gern kam er auf “Fontane 2019” als Highlight der letzten Jahre zurück. Derweil gab’s im benachbarten Museum beim 160. Geburtstag schon einige Hinweise auf “Schinkel 2031”.

Schlussakkord mit der Jazzband der Kreismusikschule.
Schlussakkord mit der Jazzband der Kreismusikschule. I Foto: vhs