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IN nymburk NP eins
Bürgermeister Nico Ruhle mit der Delegation aus der Partnerstadt Nymburk.

Nymburk von oben betrachtet – Unkonventionelle Austellung eröffnet

25.11.2025 | Volkmar Heuer-Strathmann

Alle Welt redet von Drohnen. Meistens von gefährlichen. Im Museum Neuruppin redete man von Jiří Jiroušek. Er ist gerne mit dem Motorschirm unterwegs. Und fotografiert gerne. Die Ausstellung “Zwischen Baukunst und Natur” zeigt, wie Neuruppins Partnerstadt Nymburk von oben aussieht. Mit einem Vortrag wurde in ihre Geschichte eingeführt.

Nico Ruhle scheute als Bürgermeister nach der Begrüßung durch Museumsleiterin Maja Peers zunächst auch kein Risiko. “Welche Partnerstadt von Neuruppin ist eigentlich am schönsten?”, fragte er. Die Antwort gab er lieber nicht. Sein Blick auf die Reihe der tschechischen Gäste ließ aber eher Gutes erwarten. Ruhle sieht zwischen Neuruppin und Nymburk einige Ähnlichkeiten. Die Lage am Wasser, die historische Stadtmauer und den sehenswerten Stadtkern sowie die zeitweilige Inanspruchnahme durch Militär aus der UdSSR. Die Dichter Bohomil Hrabal und Theodor Fontane wurden als jeweils prägend genannt.

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“So geht Fliegen”, hat der Fotograf Jiří Jiroušek hier bestimmt nicht gesagt.

Jiří Jiroušek wollte lieber seine Bilder sprechen lassen. Doch ehe es hinauf ging in die Ausstellung, gab es einige Informationen von Marek Ďurčanský. Er ist Historiker an der Karlsuniversität in Prag. Noch läuft das Jubiläumsjahr. Man blickt auf 750 Jahre Stadtgeschichte zurück. Einige Stationen ließ der Referent Revue passieren, ein paar Persönlichkeiten wurden näher vorgestellt – am Ende auch der Schriftsteller Bohomil Hrabal, der nicht in Nymburk zur Welt kam, aber wichtige Jahre dort verbrachte. Verschiedene Werk zeugen davon.
Die NS-Zeit mit dem völkerrechtswidrig vereinahmten “Protektorat Böhmen und Mähren” wurde nur kurz gestreift, ebenso die Entwicklung in der CSSR als Mitglied des Warschauer Paktes. Seit 1990 wird in Nymburk und Neuruppin anders Geschichte geschrieben. Die 1972, also noch zur DDR-Zeit begonnene Zusammenarbeit wurde mit der Städtepartnerschaft von 1994 weiterentwickelt. Es gibt neben der offiziellen Seite verschiedene Kontakte zwischen Institutionen und Vereinen, es gab schon gemeinsame Kuturprojekte und das Erreichte soll unbedingt noch weiterentwickelt werden, da waren sich Gastgeber und Gäste einig. Der Applaus fiel an dieser Stelle besonders laut aus. Geschickt hatte der Gastredner seine Präsentation ausklingen lassen: “Auf Wiedersehen in Nymburk!”

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Stadtmauer, Stadtkern – ähnlich schön wie Neuruppin, aber doch anders…

Was die 750 Jahre junge Elbstadt zu bieten hat, wie sie sich einfügt in die Landschaft und inwiefern Fotografie eine Kunst sein kann, selbst in luftiger Höhe, das lässt die Ausstellung deutlich werden. In einer Vitrine werden Postkartenmotive präsentiert. Schon sah man Menschen, die von Google Maps wissen wollen, mit wie viel Stunden Fahrzeit zu rechnen sei. Andere erinnerten sich angesichts der gut gewählten Motive an wunderschöne Tage in Nymburk. Es wurde sogar ein wenig hrabaliert. Der ehemalige Neuruppiner Bürgermeister Otto Theel war bei der feierlichen Eröffnung auch mit von der Partie. Der Sektempfang im Hause Peers hatte einfach viele gute Gründe.
Die Ausstellung “Zwischen Baukunst und Natur” läuft noch bis zum 26. Januar 2026. Die Öffnungszeiten des Museums sind der Hompage zu entnehmen.

Fotos: vhs