Weihnachtsoratorium für Kinder ließ die Herzen höher schlagen
Eigentlich ist das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf sechs Auftritte angelegt. In der Klosterkirche gab es nun am Vorabend des 4. Advent eine geraffte Darbietung speziell für Kinder. Viele hatten auch Verwandte mitgebracht – ältere Geschwister, Eltern und Großeltern. Da war es nicht einfach, noch einen Platz zu bekommen.
Thomas Klemm-Wollny und Matthias Noack eröffneten mit einem Sketch. Der eine muss noch ausfegen, der andere will sofort loslegen. Zum Glück setzte sich der Musikus gegen den Saubermann durch. Schnell schlüpfte Wollny in Jacke und Perücke und gab den Erzähler. Und es gab Wichtiges zu erzählen. Und dazu schöne Impulse des Ensembles, kraftvoll und klar: “Jauchzet, frohlocket!”

So wurde zugleich etwas Werbung gemacht für die Kantatenreihe vom 25. Dezember dieses Jahres bis zum 6. Januar 2026. Im Kinderprogramm ging es direkt auf’s Feld unter die verwirrten Hirten, es sangen die Engel und die Instrumente erklangen auf feierliche Weise. Nichts mehr war hier zum Fürchten, alles fand sich im Glanz des Sterns über Bethlehem – hell, klar und gezackt auf Herrnhuter Art über der großen Gemeinde. Inzwischen wurde nur noch leise applaudiert, um den seligen Schlaf des kleinen Jesus nicht zu stören. Die Solisten und die Solistin mäßigten sich ebenfalls. “Vom Himmel hoch” gab Gelegenheit zum Mitsingen. Auch die noch nicht kalenderfesten Kinder wissen, dass noch nicht Heiligabend ist. So mischten sich Freude und Vorfreude.
Mit der Kantatenreihe erinnert das Ensemble daran, dass Johann Sebastian Bach vor 275 Jahren verstarb. Ruppiner Kantorei, der Kammerchor der Evangelischen Schule, das Orchester und die Solostimmen sind auch gemeinsam zu erleben, wenn es am ersten Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr wieder heißt: “Auf, preiset die Tage!” Schön, dass der Erzähler sich redlich bemühte, ein Wort wie “Krippe” den Kindern näher zu bringen. Heiligabend mehr dazu…
Fotos: vhs