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Hinter alten Mauern Kyritz 3
Foto: Stadt Kyritz

Ausstellung „Hinter alten Mauern“ eröffnet in Kyritz

14.08.2025 | Doreen Wolf

Studierende der BHT Berlin zeigen Entwürfe zur Neugestaltung der Stadtgasse und des Grundstücks Maxim‑Gorki‑Straße 28 in Kyritz. Die Ausstellung „Hinter alten Mauern“ ist bis Ende August dienstags 11–15 Uhr geöffnet.

Foto: Stadt Kyrtz

Kyritz – Wie die Stadtgasse – der Zugang vom Parkplatz zum Stadtzentrum und damit der erste Eindruck von der Stadt – sowie das angrenzende Grundstück Maxim-Gorki-Straße 28 aufgewertet und neugestaltet werden könnten, das zeigen derzeit Entwürfe der Studierenden des Masterstudiengangs „Architektur“ der Berliner Hochschule für Technik (BHT) in der Ausstellung „Hinter alten Mauern“ im früheren Ladengeschäft in der Hamburger Straße 22. Die Ausstellung wurde am Freitag, 1. August, feierlich eröffnet und kann bis Ende August immer dienstags von 11 bis 15 Uhr entdeckt werden.

Zum Hintergrund der Ausstellung:
Im Wintersemester 2024/2025 wurde unter Leitung von Gastdozent Roland Poppensieker – Architekt BDA – das Entwurfsseminar „shortcut Stadtgasse“ durchgeführt. Die Ergebnisse der zehn Arbeitsgruppen sowie der Masterarbeit von Hannah Wohlers werden in der Ausstellung anhand von Plänen und Modellen vorgestellt. Sie reichen vom Archiv, über ein KunstGut, einen Generationenhof, ein Kreativzentrum bis beispielsweise zum Stadtbad.

Diplom-Ingenieur Poppensieker betont: Die Altstadt von Kyritz zeugt von reichem baukulturellem Erbe – mit größtenteils saniertem Fachwerk, der historischen Stadtmauer, dem derzeit in Sanierung befindlichen Klosterviertel und dem unverwechselbarem Gebäudeensemble des Marktplatzes. Poppensieker schwärmt von der Leichtigkeit, die die Stadt ausstrahlt, von der Lebendigkeit, dem fast mediterranem Eindruck, der etwas Einladendes vermittelt.

Wer jedoch die Altstadt von Kyritz zu Fuß vom Parkplatz Wässering aus erkunden möchte, betritt die Stadt heute durch die wenig einladende Stadtgasse und kommt danach am leer stehenden und stark sanierungsbedürftigen Haus der Maxim-Gorki-Straße 28 vorbei. Die wichtige Verbindung vom stadtnahen Parkplatz zum Rathaus und Marktplatz hat durch Abrisse an Charakter verloren.
Die Stadtgasse und das angrenzende Grundstück sollen gestalterisch und funktional neu gedacht werden. Aus dem strukturell vernachlässigten Durchgang soll ein markanter, identitätsstiftender Ort entstehen, der heutigen Nutzungsbedürfnissen gerecht wird und zugleich dem Gemeinwesen Raum für Begegnung, Halt und Entwicklung bietet und die Verbindung zwischen Altstadt und Stadtmauer stärkt.

Zudem sollen die leerstehenden Gebäude des ehemaligen Stadthofes der Maxim-Gorki-Straße 28 umgenutzt, erweitert oder teilweise rückgebaut werden. Ziel ist es, die historische Substanz zu bewahren und gleichzeitig eine zeitgemäße Nutzung zu ermöglichen. Die Gebäude stammen aus unterschiedlichen Bauphasen und sind größtenteils ungenutzt. Der Ort birgt hohes Potenzial für eine städtebauliche Aufwertung. Die Entwürfe zeigen, wie durch respektvollen Umgang mit dem Bestand ein Ort entstehen kann, der Vergangenheit bewahrt und Zukunft gestaltet – als Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Revitalisierung historischer Strukturen.

Die Stadtverwaltung Kyritz und die Kyritzer Wohnungsbaugesellschaft mbH freuen sich über die vielfältigen Anregungen der Studierenden für die Entwicklung der Stadtgasse und des Grundstücks Maxim-Gorki-Straße 28. Jetzt heißt es, diese Ideen auf Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit zu prüfen, um ein für die Stadt zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln.

Bis beide Objekte in neuem Glanz erstrahlen und aus Träumen Wirklichkeit wird, ist es noch ein weiter Weg. Aber mit der Ausstellung werden zwei vergessene Orte wieder in das verdiente Licht der Öffentlichkeit gerückt. In den vergangenen Jahren wurden in der Altstadt von der Stadt Kyritz und der Kyritzer Wohnungsbaugesellschaft viele Objekte saniert, bei denen die meisten Menschen zuvor wohl nicht daran glaubten, dass die Gebäude gerettet und sinnvoll genutzt werden können. Heute bereichern beispielsweise die Budenhäuser in der Weberstraße, die Wohnhäuser Klosterblick in der Johann-Sebastian-Bach-Straße und Pritzwalker Straße 2 sowie die Stadtbibliothek die Altstadt von Kyritz. Diese in der Vergangenheit umgesetzten Sanierungsmaßnahmen zeigen, dass mit langem Atem und guter Planung aus Visionen Realität werden kann.

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