
Lebensfreude und viel Engagement: So erlebnisreich war die Seniorenwoche in OPR
Von Kinobesuch bis zur Ehrung verdienter Ehrenamtler: Über 950 Senioren und Seniorinnen erlebten eine abwechslungsreiche Seniorenwoche in OPR, die zeigt, wie lebendig Älterwerden sein kann.
Mit insgesamt 25 Veranstaltungen und mehr als 950 Teilnehmenden bot die jüngste Seniorenwoche in Ostprignitz-Ruppin zahlreiche Gelegenheiten für Austausch, Bewegung und Begegnung. Dieser Nachbericht gibt Einblicke in ausgewählte Programmpunkte, stellt engagierte Ehrenamtliche vor, die für ihr Wirken ausgezeichnet wurden – und zeigt, wie vielseitig das Leben im Alter in der Region gestaltet wird.
Generationen verbinden
Wie wertvoll der Austausch zwischen Jung und Alt ist, zeigten zahlreiche Begegnungen während der Seniorenwoche. Besonders eindrucksvoll war eine Lesung „Es ist einmal“ im Rathaus Wittstock mit den Autorinnen Dörte Grimm und Sabine Michel, die ostdeutsche Lebensgeschichten präsentierten. Schüler einer 7. Klasse des Wittstocker Gymnasiums lauschten gemeinsam mit Senioren gebannt den Erzählungen. Aus persönlichen Erinnerungen entwickelten sich intensive Gespräche, die zeigten, wie wichtig es ist, Geschichten zwischen Generationen zu teilen.

Geselligkeit und Kulturgenuss
Die Seniorenwoche bot eine Vielzahl von Veranstaltungen, die sowohl informativ als auch unterhaltsam waren. Besonders beliebt war der Besuch im Kino Astoria in Wittstock, wo 108 Senioren den emotionalen Film „Ironie des Lebens“ erlebten. Beim anschließenden gemütlichen Austausch bei Kaffee zeigte sich einmal mehr, wie sehr gemeinsame Erlebnisse das Miteinander stärken.

Spannende Ausflüge und neue Eindrücke
Auch die traditionellen „Fahrten ins Blaue“ mit dem Wittstocker Bürgermeister Dr. Philipp Wacker erfreuten sich großer Beliebtheit. Mehr als 60 Senioren erkundeten spannende Orte in der Region, darunter den innovativen Trinkwasserbrunnen in Sewekow und das Seehotel Ichlim. Ein unterhaltsames Überraschungsprogramm der Volkshochschule sorgte dabei zusätzlich für gute Laune.
Fit und gesund im Alter
Beim zweiten Gesundheitstag in Kyritz informierten sich rund 100 Senioren über aktuelle Themen rund um Pflege und Gesundheit. Außerdem stellte die Medizinische Hochschule innovative Möglichkeiten zur geistigen und körperlichen Fitness vor – Themen, die gerade in ländlichen Regionen von hoher Bedeutung sind.
Gemeinschaft erleben
Besonders deutlich wurde der Zusammenhalt auch beim Familientag am Mehrgenerationenhaus in Kyritz. Generationenübergreifende Aktionen, Beratung zu Pflegefragen und vielfältige Angebote machten diesen Tag zu einem gelungenen Treffpunkt für Jung und Alt.
Sicherheit im Alter
Großen Zuspruch fand auch die Veranstaltung mit dem Landespolizeiorchester und der Polizeiprävention im Kulturhaus Kyritz. Es kamen ca. 150 SeniorInnen. Das Konzert hatte das Thema „Ohne Krimi, geht die Mimi nie ins Bett“. Das Landespolizeiorchester spielte verschiedene Titel zu Krimis, die das Publikum erraten sollte. Zwischen den einzelnen Liedern gab es Beispiele zur Prävention der Polizei, z.B. Enkeltrick oder Enkelanrufe. Die SeniorInnen waren auch herzlich eingeladen zu Kaffee und Kuchen vom Seniorenbeirates des Altkreises Kyritz.
Ehrenamt im Mittelpunkt
Im Zentrum der Seniorenwoche stand die festliche Auszeichnung von 17 engagierten Seniorinnen und Senioren in der Heilig-Geist-Kirche in Wittstock. Sie setzen sich ehrenamtlich für ein aktives Miteinander ein und zeigen, dass Lebensfreude und gesellschaftliches Engagement auch im höheren Alter Hand in Hand gehen.

Im Einzelnen wurden ausgezeichnet:
- Sieglinde Stahlbaum (Neuruppin) – seit über 20 Jahren im DRK-Kreisverband aktiv.
- Burglind Wendenburg und Ilona Wiech (Wuthenow) – engagieren sich im „Dorfkaffee für Jung und Alt“ sowie bei Kultur- und Sportprojekten.
- Angelika und Volkmar Voigt (Nietwerder) – organisieren monatliche Treffen und Einkaufshilfen im Dorfgemeinschaftshaus.
- Bärbel Kleybrink (Kyritz) – ehemalige Seniorenbeauftragte, aktiv im Projekt „Ruf mich an“ und Organisatorin des Treffpunkts „Kaffeeklatsch“.
- Regina Hildebrandt (Lellichow) – bekannt als „Kräuterfrau“, engagiert sich für die Verschönerung des Ortsbildes.
- Ulrike „Ulla“ Lutz (Neustadt/Dosse) – betreut Bewohner:innen im Seniorenheim am Kirchplatz.
- Christina Klingner (Zernitz-Lohm) – organisiert den „Frauen-Kreis“ und kümmert sich um Kirche und Friedhof.
- Wolfgang Flemming (Kleinzerlang) – Organisator zahlreicher Veranstaltungen, engagiert für Integration Älterer.
- Klaus Seidel und Hannelore Leschik (Manker) – engagieren sich im Dorfleben, organisieren Veranstaltungen für alle Altersgruppen.
- Egon Blüschke (Glienicke) – 70 Jahre Mitglied der Feuerwehr, Mitbegründer der Seniorenkameradschaft Wittstock.
- Peter Zobel (Wittstock) – leitet die Radwandergruppe des FK Hansa, setzt sich für Senior:innen ein.
- Rainer Knöchel (Heiligengrabe-Blumenthal) – initiiert Projekte für Senioren, aktives Mitglied im Schachclub.
- Ilona Seelig (Dranse) – organisiert vielfältige Dorfveranstaltungen, u.a. Frauentag, Osterbasteln, Herbstfeuer.
- Eva Mutschischk (Wittstock) – engagiert sich seit Jahren für Flüchtlinge und Migranten, u.a. im Bündnis „Bekennt Farbe“.
Für ihr Engagement erhielten alle eine Urkunde, eine Flasche Landkreis-Sekt, eine Wittstock-Tasse sowie Blumen – überreicht von Landrat Ralf Reinhardt.
Wünsche an die Politik
Der Kreisseniorenbeirat nutzt die Woche auch, um konkrete Wünsche an die Landespolitik zu formulieren:
- Die Gesundheitsvorsorge und Pflege im Alter müssen flächendeckend gesichert werden.
- Gesellschaftliche Teilhabe und kulturelle Angebote sind gezielt zu fördern.
- Mobilität im ländlichen Raum muss gewährleistet bleiben.
- Die medizinische Versorgung auf dem Land gehört gestärkt.
- Und: Die Brandenburgische Seniorenwoche sollte dauerhaft im Herbst stattfinden.
Älterwerden mit Stolz und Lebenfreude
Die Seniorenwoche hat eindrucksvoll gezeigt, wie viel Gestaltungswille und Lebensfreude in der älteren Generation steckt. Gerade in ländlichen Regionen wie Ostprignitz-Ruppin braucht es dafür Räume der Begegnung, verlässliche Mobilität, gute Gesundheitsversorgung – und gesellschaftliche Anerkennung. Die Woche bot all das. Sie stärkte das Miteinander und machte Mut, das Älterwerden selbstbewusst und aktiv zu leben.
Als echter Höhepunkt wird sie auch im kommenden Jahr wieder dazu einladen, einander zu begegnen und einige neue Impulse mitzunehmen.