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Foto: Martin Schläfke

„Mitreden, mitgestalten, gehört werden“ – Stephan Haack ist neuer Kinder- und Jugendkoordinator in Neuruppin

14.04.2025 | ms

Stephan Haack ist neu im Amt – und will jungen Menschen in Neuruppin echte Mitbestimmung ermöglichen. Dafür setzt er auf Austausch, Vertrauen und Offenheit.

Seit Kurzem ist Stephan Haack als neuer Kinder- und Jugendkoordinator in der Fontanestadt Neuruppin tätig. Für ihn ist das mehr als ein Job – es ist eine Herzenssache: „Ich freue mich riesig darüber, dass ich die Stimme der Jugend hier überhaupt vertreten darf.“ Die Begeisterung kommt nicht von ungefähr. Haack ist seit Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv, hat in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet, Veranstaltungen geplant, begleitet und evaluiert.

Netzwerken mit Haltung

Seine Hauptaufgabe beschreibt er klar: „In allererster Linie geht’s darum, alle Akteure der Kinder- und Jugendarbeit und der Kinder- und Jugendhilfe in Neuruppin zu vernetzen.“ Dazu gehört für ihn, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben – mitsamt ihrer Ideen, Meinungen und Kritik – und diese in Vereine, Gremien und Strukturen hineinzutragen. So sollen junge Menschen lernen, auf Augenhöhe mit der Erwachsenenwelt zu kommunizieren.

Wen er vernetzt? Ganz Neuruppin.

Konkret bedeutet das: „Die  Fontanestadt Neuruppin, der Landkreis, verschiedene Trägerschaften der Kinder- und Jugendhilfe und -arbeit, freie Träger, Vereine – alle, die irgendwie in dem Feld unterwegs sind.“ Und das mit dem Ziel, Mitgestaltung möglich zu machen.

Projekte mit Perspektive

Ein aktuelles Projekt ist das Kinder- und Jugendfestival (KJF) in Neuruppin. Nach einer erfolgreichen ersten Ausgabe im Jahr 2023 – und einer Pause im Jahr 2024 – soll es nun erneut stattfinden. Stephan Haack begleitet die Finalisierung der Planung, koordiniert Mitmachangebote, vermittelt zwischen den Beteiligten und sucht aktuell nach zusätzlichen Freiflächen, um das Festival räumlich zu erweitern.

2023 bot das Festival neben verschiedenen Musik-Acts auf der Bühne auch Workshops zu aktuellen Themen sowie kreative Aktionen – etwa Graffiti oder Skateboard-Design. Das Motto lautete: „Alles kann, aber nichts muss!“ Jugendliche konnten selbst entscheiden, welche Angebote sie nutzen wollten. Tanzen, entspannen, sich kreativ austoben oder einfach nur was essen – alles war möglich, nichts verpflichtend.

Wer sich für die das nächste Event einbringen möchte? „Definitiv. Einfach direkt an mich wenden“, sagt Haack.

Politik – verständlich und offen für junge Menschen

Wie können junge Leute in Neuruppin mitreden? Eine Möglichkeit ist das Kinder- und Jugendparlament. Ursprünglich gab es einen Kinder- und Jugendbeirat – doch das war „ein wahnsinnig enges Korsett. Mit Tagesordnungen, Protokollen, Einladungsfristen – für viele Kinder nicht attraktiv. Die Folge: „Einer nach dem anderen hat sich verabschiedet.“ Das neue Parlament soll kindgerechter und offener sein, Barrieren abbauen. Haack sagt: „Wir schaffen ein Austauschmedium, wo Kinder ihre Probleme, Kritik, Wünsche und Vorschläge äußern können – begleitet und unterstützt von mir.“

Was passiert im Parlament?

Das Kinder- und Jugendparlament trifft sich mindestens einmal im Monat, manchmal sogar öfter und findet im Haus der Begegnung statt. Beim letzten Treffen ging es zum Beispiel um Baumscheibenpatenschaften – kleine Grünflächen in der Stadt, die Kinder gestalten und pflegen wollen. Außerdem plant das Parlament eine Themenbox für den kommenden Familientag, um Wünsche, Kritik und Ideen von anderen Jugendlichen einzusammeln.

Mehr Raum für Mitbestimmung

Wenn Haack einen Wunsch frei hätte, wie die Beteiligung junger Menschen in Zukunft aussehen soll? Dann wünscht er sich, „dass Projekte in Kooperation mit Kindern und Jugendlichen – von und für sie – hier in Neuruppin umgesetzt werden“. Und dass Teilhabe nicht nur versprochen, sondern gelebt wird. „Beteiligung ist der Schlüssel.“

Digital unterwegs: Die Jugend-App

Ein weiteres Tool ist die neue Jugend-App. Sie wurde 2024 eingeführt und soll Angebote für junge Menschen in einer zentralen Anwendung sichtbar machen. Dort können sich Träger, Einrichtungen und Vereine präsentieren, Kinder und Jugendliche gezielt nach Projekten oder Freizeitangeboten suchen. Haack: „Einfach im Play Store oder im Apple Store nach Jugend-App suchen – dann den Ort Neuruppin eingeben und los geht’s.“ Die App ist bereits in mehreren Kommunen im Einsatz.

Mitmachen? Jederzeit.

Wer sich engagieren oder einfach mal reinschnuppern will, kann sich direkt bei Stephan Haack melden. Er sagt es ganz offen: „Meldet euch. Es geht um eure Stadt, eure Themen und eure Stimme.“