
„Willkommen in OPR“: Im Gespräch mit Musikerin Karoline Körbel
Von der Hauptstadt nach Neuruppin, mit Rhythmus im Herzen und voller Ideen im Gepäck.
Die Musikerin Karoline Körbel ist vor Kurzem gemeinsam mit ihrem Partner und ihren zwei Kindern aus Berlin nach Neuruppin gezogen. Nach vielen Jahren auf Bühnen, in Studios und Theatersälen sucht sie nun Ruhe, neue Verbindungen – und Raum für Kreativität.
Musik von Anfang an
„Ich bin als Kind schon in einem Künstlerhaushalt groß geworden“, erzählt sie. Ihr Vater war Liedermacher, ihre Mutter Kulturschaffende. Musik und Konzerte waren von Anfang an ein selbstverständlicher Teil des Lebens. „Ich kann mich erinnern, dass ich schon als kleines Mädchen immer durch die Straßen gelaufen bin und alles Mögliche so als Rhythmus gehört habe – ob das Autos waren, Maschinen oder sonst was. Für mich war das alles Musik.“
Ihr Vater organisierte früh Klavierunterricht – mit Strenge, aber auch Konsequenz. Später, mit 15, folgte der Wunsch nach etwas Eigenem. Schlagzeug. „Ich hab einen Schlagzeuger auf der Bühne gesehen – der stand beim Spielen, war total körperlich. Das hat mich so begeistert, dass ich ihn direkt gefragt hab, ob ich bei ihm Unterricht nehmen kann. Wenig später entdeckte ich meine Liebe zur Percussion und probierte mich bald mit beiden in einer Band aus.“
Von der Hochschule auf die Bühnen
Nach der studienvorbereitenden Ausbildung an Berliner Hochschulen studierte Karoline Körbel Jazz-Schlagzeug in Weimar – unter anderem bei Jerry Granelli, Jochen Rückert und Jim Black. Es folgten vielfältige Projekte: Auftritte mit ihrer Soloshow „Drums Up“ bei der Loveparade und dem L-Beach Festival, Festivalgigs mit Jazzformationen in Leipzig, Regensburg und Berlin.

Sie arbeitete mit Künstler:innen wie Max Herre, Katja Ebstein, Gerhard Schöne, Siri Svegler, Dirk Erchinger (Jazzkantine) oder L’art de passage. 2014 gründete sie ein eigenes Musikprojekt unter ihrem Namen, 2015 übernahm sie das Label Nebelhorn, auf dem auch ihre CD „Freier Fall“ erschien.
Theater, Komposition, Vielfalt
Neben Konzerten war sie als Theatermusikerin und Komponistin aktiv – u.a. am Theater des Westens, Nationaltheater Weimar, in der Bar jeder Vernunft und zuletzt 2020 bei Maria Stuart am Theater an der Parkaue. Immer wieder hat sie sich dabei auch mit der Verbindung von Musik, Bewegung und Szene beschäftigt – ein Feld, das sie weiter interessiert.
Auf der Suche nach Luft und Raum
Doch mit den Jahren spürte sie, dass Berlin enger wurde. „Ich hatte das Gefühl, mir fehlt die Luft zum Atmen. Ich konnte überhaupt nicht mehr kreativ denken.“ Gemeinsam mit ihrem Partner und den Kindern begann sie nach einem neuen Ort zu suchen. Ein erstes Objekt in Zernikow, nahe Menz, war „schnuckelig“ kam aber nicht infrage, da es doch sehr ländlich und weite Wege zu fahren waren.
Dann bekamen sie den Tipp: Neuruppin. „Wir sind hergekommen – und es war sofort Liebe auf den ersten Blick.“ Die Offenheit der Stadt, das Licht, das Wasser, die Bauweise – alles habe gepasst. „Ich hab gemerkt, dass ich wieder denken kann. Dass ich wieder Lust habe, Musik zu machen.“
Ideen, Projekte und Wunsch nach Zusammenarbeit
Karoline möchte nicht einfach „unterrichten“, sondern etwas aufbauen. „Ich interessiere mich für Projekte, die Musik mit anderen Ausdrucksformen verbinden – mit Sprache, mit Theater, mit Bewegung. Rhythmus ist für mich total körperlich – Stimme, Sprache, Ausdruck.“
Ein erster Gesprächstermin bei der Jugendkunstschule ist bereits vereinbart. Der Einstieg ist offen – der Wunsch nach Zusammenarbeit ist da.
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Weitere Informationen zu Karoline und Ihrer Arbeit: https://www.karolinekoerbel.com/
Wer Interesse hat, mit Karoline zusammenzuarbeiten – musikalisch, künstlerisch oder projektbezogen –, kann sich gern bei der Redaktion melden.