
Projekt „bEsser an der Temnitz“ gestartet: Bürgerbeteiligung zur regionalen Ernährung
Jetzt mitmachen: Die Umfrage zur Ernährung im Amt Temnitz läuft noch bis zum 30. Juni – gefragt sind Ideen für besseres Essen in Schule, Kita und Alltag.
Gemeinsam besser essen: Startschuss für ein Modellprojekt im Amt Temnitz
Das Amt Temnitz zählt zu den zehn ausgewählten Kommunen in Deutschland, die von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen des Programms „Zukunft aufgetischt!“ gefördert werden. Das Projekt „bEsser an der Temnitz“ erhält über zwei Jahre eine Unterstützung von insgesamt 132.622 Euro, um eine gesunde, regionale und nachhaltige Ernährung aufzubauen – nicht nur für Kinder in Schule und Kita, sondern für alle Generationen in der Region.
Insgesamt 43 Kommunen hatten sich beworben, zehn überzeugten die Jury mit ihrer Projektidee – darunter auch Temnitz. Ausschlaggebend war unter anderem ein Brief von Grundschülerinnen und -schülern aus Wildberg, die sich über das Essen in der Schule beklagten. Für Amtsdirektor Thomas Kresse war das ein Weckruf: „Die Schüler haben mir sehr genau erklärt, warum ihnen das Schulessen nicht schmeckt.“ Die Diskussionen mit Eltern zeigten, wie unterschiedlich die Ansprüche sind – von „bio und preis egal“ bis „bloß nicht bio, Hauptsache billig“. Kresse resümiert: „Wir haben relativ schnell festgestellt, dass das ein hochemotionales Thema ist.“
Umfrage als Auftakt: Den „Temnitzer Geschmack“ gemeinsam entwickeln
Ziel ist es nun, mit der Bevölkerung den „Temnitzer Geschmack“ zu definieren – also herauszufinden, wie gutes, regionales Essen in der Region aussehen soll. Dazu wurde eine mehrstufige Beteiligung ins Leben gerufen, die in drei Phasen verläuft:
- Diskussion (bis Sommerferien 2025): Die derzeit laufende Umfrage bildet die Grundlage für eine breite Debatte. Neben der Online-Version gibt es auch einen Papierfragebogen, der in der Amtsverwaltung und anderen Stellen ausliegt. Die ausgefüllten Bögen können anonym in vorgesehene Briefkästen eingeworfen werden.
- Ideenphase (Herbst 2025 – Februar 2026): Basierend auf den Umfrageergebnissen sammelt das Projektteam konkrete Vorschläge für Verbesserungen – von neuen Versorgungsmodellen bis zu Bildungsangeboten. Erste vielversprechende Ideen erhalten Beratung und eine kleine Anschubfinanzierung.
- Abstimmung (Februar – Juni 2026): Die besten Projektideen werden in einer amtsweiten Wahl ausgewählt. Im Anschluss beginnt die Umsetzung in Kooperation mit lokalen Akteuren.
Die Ergebnisse der laufenden Umfrage werden am 17. Juli 2025 in einer öffentlichen Werkstatt vorgestellt und diskutiert. Stefan Fulz vom Projektteam betont: „Ernährung ist ein komplexes Feld. Deshalb wollen wir wissen, was den Menschen vor Ort wirklich wichtig ist.“
Lokale Netzwerke als Motor
Das operative Projektteam besteht aus Christina Zahn (Amt Temnitz) sowie Stefan Fulz und Angela Schneider-Bodien (Blaugold GmbH). Unterstützt wird das Amt durch die Regionalinitiative Prignitz-Ruppin und die LAG Ostprignitz-Ruppin, die für die regionale Entwicklung zuständig sind. Auch zahlreiche weitere Vereine, Initiativen und Bürgerinnen und Bürger sollen einbezogen werden. „Wir brauchen die Menschen hier vor Ort, ihre Ideen, ihre Realität“, sagte Christopher Prange von B.A.U.M. Consult, der das Projekt begleitet.
Kulinarisches Zeichen: Der Temnitz-Burger
Zum Auftakt wurde mit dem „Temnitz-Burger“ ein kulinarisches Symbol für regionale Ernährung geschaffen. Der Burger wurde von Matthias Kleber – ehemaliger Küchenchef des Ressorts Mark Brandenburg – gemeinsam mit regionalen Produzenten entwickelt.

Vom Brötchen bis zum Öl stammen alle Zutaten aus dem Amt Temnitz. Seine Premiere feierte der Burger auf der Landpartie in Katerbow und wurde dort von zahlreichen Gästen gekostet. Kresse unterstrich: „Alle sind herzlich eingeladen, dieses Projekt auch einmal zu schmecken.“
Aufruf zur Beteiligung
Die Umfrage ist online unten diesem Link verfügbar. Analoge Fragebögen liegen in der Amtsverwaltung sowie in lokalen Geschäften und Einrichtungen aus. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, ihre Vorstellungen und Wünsche einzubringen und so den „Temnitzer Geschmack“ aktiv mitzugestalten.
