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Milchquelle Stüdenitz Landkreis OPR
Rundgang auf dem Gelände der Agrargenossenschaft Milchquelle Stüdenitz eG: Rowin Beenen (links) zeigt Landrat Ralf Reinhardt und Sigrid Schumacher, Bürgermeisterin von Zernitz-Lohm, den Betrieb. © REG

Zu Besuch bei der Milchquelle Stüdenitz

25.10.2025 | Landkreis OPR

Eine Branche hat bei den diesjährigen Unternehmensbesuchen von Landrat Ralf Reinhardt noch gefehlt, und zwar die Landwirtschaft. Umso wichtiger war der Besuch bei der Agrargenossenschaft Milchquelle Stüdenitz eG, an dem auch Sigrid Schumacher, ehrenamtliche Bürgermeisterin der Nachbargemeinde Zernitz-Lohm, teilnahm.

Die Kreisseniorenbeauftragte und langjährige Kreistagsabgeordnete bringt Erfahrung aus dem landwirtschaftlichen Bereich mit, ihr Mann ist Landwirt. Mit von der Partie ist bei diesem Unternehmensbesuch auch die REG Regionalentwicklugnsgesellschaft Nordwestbrandenburg, vertreten durch Wiebke Nowack.

Wer auf das Gelände der Agrargenossenschaft Milchquelle fährt, sieht erst einmal einen großen und in die Jahre gekommenen landwirtschaftlichen Betrieb. Die Gebäude gleichen den ehemaligen LPGs, die in ganz Brandenburg zu finden sind. Ins Auge fällt außerdem die Biogasanlage, die ausschließlich mit Gülle betrieben wird und so nur mit „Reststoffen“ Strom und Wärme produziert. Dass dieser Betrieb seit 2021 von einer jungen Familie aus den Niederlanden bewirtschaftet wird und sich auf dem Wachstumspfad befindet, lässt sich dennoch erst auf den zweiten Blick erkennen. Zum Beispiel bei einer Begutachtung des modernen und erst zwei Jahre alten Melkkarussels oder ganz am hinteren Ende des Geländes, wo eine junge Familie offensichtlich dabei ist, sich ein Zuhause aufzubauen.

Während immer wieder davon zu hören und zu lesen ist, dass Milchviehbetriebe schließen, ist es Familie Beenen in Stüdenitz gelungen, den Tierbestand von knapp 700 Kühen bei Übernahme des Betriebs in 2021 auf aktuell ca. 1.380 Tiere zu erhöhen. Dank des Fütterungsmodell „Total Mixed Ratio“, bei dem alle Tiere eine eigens hergestellte Futtermischung bekommen, werden die Kühe mit allen Nährstoffen versorgt. Halsbänder mit kleinen Messgeräten informieren das Personal rechtzeitig, falls es einer Kuh mal nicht gut geht.

Um das Herdenmanagement kümmere sich seine Frau, erzählt Rowin Beenen. Die Ställe an sich seien, auch wenn sie nicht mehr besonders schön aussehen, weiterhin in einem sehr guten Zustand. Dennoch sind mittelfristig Umbauten geplant, um den Tieren mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen und modernen Tierwohlstandards zu entsprechen. Auch sonst ist es Familie Beenen wichtig, das Gelände nach und nach wieder auf Vordermann zu bringen – von der Abdichtung von Lagerflächen, über die Pflege der Grünflächen bis hin zur Erneuerung der befestigten Flächen und Wege.

Die Angestellten des Betriebs sind teils übernommen, teils aber auch neu eingestellt worden. Ausreichend qualifiziertes Personal zu finden ist auch in diesem Bereich nicht einfach, aber keine existenzielle Herausforderung für Familie Beenen. Mittels qualifizierter Einwanderung konnten einige neue Mitarbeiter:innen gewonnen werden. Wenn das irgendwann nicht mehr gelingen sollte, so Rowin Beenen, könnte der Betriebsablauf zumindest an einigen Stellen auch mit weniger Personal und mehr Automatisierung bzw. Robotik gestaltet werden.

Ob sich die Familie denn wohl fühle im Nordwesten Brandenburgs, fragt Landrat Ralf Reinhardt gegen Ende des interessanten Betriebsrundgangs. Rowin Beenen bejaht dies klar, hebt dabei die attraktive Landschaft hervor und erwähnt den kürzlich erfolgreich organisierten „Verpächtertag“. Ein Format, das Tradition hat und von Familie Beenen übernommen wurde. Es scheint so, als seien die Beenens tatsächlich gut angekommen in Ostprignitz-Ruppin.