
Street-Art trifft Medizin: Nychos zu Gast in der Anatomie der MHB
Street-Art-Künstler Nychos (links) erhielt im Institut für Anatomie Einblicke von Prof. Andreas Winkelmann und Dr. Silke Storsberg.
Neuruppin, 22. September 2025
Der international bekannte Street-Art-Künstler Nychos hat im August auf Einladung die Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) Neuruppin besucht – und dabei nicht nur das Mural „The Dissection of Theodor Fontane“ geschaffen. Der in Los Angeles lebende Österreicher nutzte seinen Aufenthalt auch, um das Institut für Anatomie der MHB kennenzulernen. Bei Institutsleiter Prof. Andreas Winkelmann und Dozentin Dr. Silke Storsberg vertiefte er sein Wissen über den menschlichen Körper und zeigte sich begeistert: Der Besuch in der Anatomie sei für ihn der Höhepunkt seines Aufenthalts gewesen.
Nychos ist für seinen charakteristischen Stil bekannt, in dem er Tiere, Figuren und Popkultur-Ikonen im Sektions-, Querschnitts- oder Röntgenblick darstellt. Schon früh, geprägt durch seine Herkunft aus einer traditionellen Jägerfamilie, entwickelte er ein besonderes Interesse für den Aufbau des Körpers – eine Faszination, die er an der MHB mit wissenschaftlicher Präzision verbinden konnte.

Auch für die Medizinstudierenden der MHB ist die Beschäftigung mit Anatomie ein prägendes Erlebnis. Bereits vom ersten Semester an vermittelt das Institut die Grundlagen für die ärztliche Tätigkeit. Neben Seminaren und mikroskopischen Praktika an histologischen Präparaten gehören dazu vor allem die makroskopische Arbeit an menschlichen Präparaten, den Körperspenden, sowie die Möglichkeit, selbst eigenhändig zu „präparieren“. Hier lernen die Studierenden nicht nur, den menschlichen Körper in seiner Komplexität zu verstehen, sondern auch, wie sich verschiedene Gewebe anfühlen und wie individuell der Aufbau eines Menschen sein kann. Ein Gefäß verläuft in der Realität eben nicht immer so, wie es im Anatomieatlas gezeigt wird.
Die Arbeit mit menschlichen Präparaten ist zugleich ein intensives Training der Feinmotorik und eine Übung in Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung. Studierende entdecken eigenständig Körper, Gewebe und Organe, erleben, wie ein Präparat entsteht und setzen sich dabei auch mit existenziellen Fragen auseinander. Tod, Sterben, Altern und das Körperspendewesen sind Themen, die mit der Anatomie verbunden sind und die in der Lehre an der MHB einen festen Platz haben. Unterstützt werden die Kurse durch die Mitglieder der studentischen „Präp-AG“, die Tutorien organisieren und ihre Kommiliton*innen auf dem Weg durch die Prüfungen begleiten.
So wie Nychos in seiner Kunst den Blick ins Innere richtet, eröffnet die Anatomie den Studierenden der MHB einen tiefen Zugang zum Verständnis des Menschen.
Wer Medizin an der MHB studieren möchte, kann sich noch bis zum 6. Oktober 2025 für das Sommersemester 2026 bewerben. Weitere Informationen dazu hier.