
Wittstock zeigt Gesicht: Mehr als 1.000 Menschen setzen sich für den Erhalt der Klinik ein
Friedlich, gut organisiert und mit klaren Botschaften: In Wittstock haben am Dienstagabend rund 1.000 Menschen für den Erhalt ihrer KMG-Klinik demonstriert. Der Marktplatz wurde zum Ort des gemeinsamen Engagements, an dem Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen, Pflegekräfte, Bürgermeister und Abgeordnete Seite an Seite für die Zukunft der medizinischen Versorgung eintraten.



Die Kundgebung war geprägt von Offenheit und Dialog. Alle Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden konnten ihre Positionen vortragen – sachlich, konstruktiv und ohne Gegeneinander. Besonders stark war der Auftritt von Wittstocks Bürgermeister Philipp Wacker, der mit klaren Forderungen auftrat und sichtbar in seiner Rolle als entschlossener Stadtchef. Auch die Bürgermeister von Röbel und Heiligengrabe sowie der KMG-Vorstandsvorsitzende Stefan Eschmann mit weiteren Vertretern waren vor Ort.

Neben politischen Stimmen kamen auch Bürgerinnen und Bürger zu Wort. Eine Krankenschwester und eine Patientin schilderten eindringlich, was die Klinik für sie persönlich bedeutet. Die Seniorenbeauftragte der Stadt konnte auch Ihre Sicht einbringen und unterstreichen, wie wichtig die wohnortnahe Versorgung gerade für ältere Menschen ist.
Einheit über Parteigrenzen hinweg
Auch Landtagsabgeordnete von CDU und AfD beteiligten sich mit sachlichen Beiträgen. Sie betonten die Faktenlage und signalisierten Unterstützung für den Standort. Damit wurde deutlich: Über Parteigrenzen hinweg eint die Menschen in Wittstock das gemeinsame Ziel, ihre Klinik zu erhalten.
Hintergrund und Ausblick
Die KMG-Gruppe plant, den Standort in Wittstock zum 1. Januar 2027 zu schließen und die Fachbereiche nach Pritzwalk zu verlagern. Begründet wird dies mit fehlenden Abteilungen wie einer Chirurgie und den Anforderungen der Krankenhausreform. In Wittstock sieht man das anders: Die Klinik gilt als unverzichtbar für die kardiologische und notfallmedizinische Versorgung einer ganzen Region.
Nun richten sich die Blicke auf die kommenden Wochen. Ende September ist ein Runder Tisch in Wittstock geplant, zudem soll es Gespräche im Bundesgesundheitsministerium geben. Bürgermeister Wacker kündigte an, weiter intensiv nach Lösungen zu suchen – notfalls auch mit einem neuen Träger.
Gemeinsam stark
Die Demonstration zeigte eindrucksvoll den Zusammenhalt in der Region. Unter der Organisation der Initiative „Wittstock zeigt Gesicht“ entstand eine friedliche und kraftvolle Aktion, die den politischen Entscheidungsträgern in Potsdam und Berlin ein deutliches Signal sendete: Die Menschen vor Ort stehen geschlossen für den Erhalt ihrer Klinik ein.
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Fotos: Birgit Spiesecke