
Neustädter Betriebe im Fokus: Landrat im Austausch über Energie, Klima und Fachkräfte
Landrat Reinhardt besucht regionale Betriebe und zeigt sich beeindruckt von Innovationskraft und Engagement
Zwei Neustädter Unternehmen öffneten am 4. Juni ihre Türen für Landrat Ralf Reinhardt und seine Begleitung. Im Fokus standen aktuelle Herausforderungen im Gartenbau und industrielle Spezialisierung auf hohem Niveau.
Lokal verwurzelt: Garten- und Landschaftsbau Lehmann
Am Vormittag besuchte Landrat Ralf Reinhardt gemeinsam mit Amtsdirektor Andreas Schumacher und Vertretern der REG Nordwestbrandenburg den Betrieb Garten- und Landschaftsbau Lehmann in Neustadt/Dosse. Empfangen wurden sie von Geschäftsführer Fabian Lehmann, der die Gäste über die vielseitigen Aufgabenbereiche seines Unternehmens informierte. Dazu gehören Pflasterarbeiten, Grünanlagenpflege und Baumneupflanzungen – ein Aufgabenfeld, das Lehmann selbst besonders am Herzen liegt.
„Nur die Harten kommen in den Garten“, so der Slogan auf dem Firmenfahrzeug, steht stellvertretend für die Bodenständigkeit des Betriebs. Die Firma agiert hauptsächlich im regionalen Umfeld, etwa auf Baustellen in und um Neustadt. Größere Einsätze, beispielsweise in Berlin, seien die Ausnahme – „die Auftragslage ist auch so gut“, erklärte Lehmann.
Als studierter Landschaftsarchitekt beschäftigt sich der Firmeninhaber intensiv mit der Auswahl klimaresilienter Baumarten. Arten wie Ulmen, Robinien, Platanen oder Amberbäume hätten sich laut Lehmann besonders bewährt. Auffällig ist auch: Während viele Unternehmen sich auf sogenannte Fertigstellungs- und Pflegearbeiten beschränken, übernimmt Lehmann häufig die komplette Pflanzung – ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Branche.
Spezialisierung mit Weitblick: Hüffermann Transportsysteme
Ein zweiter Besuch führte die Delegation zur Hüffermann Transportsysteme GmbH, einem traditionsreichen Hersteller von Behälter-Transportlösungen. Geschäftsführer Lennart Kluge und Prokuristin Andrea Dolle empfingen die Gäste mit einer anschaulichen Darstellung der Unternehmensentwicklung. „Jedes Dach ist im Prinzip ein Jahrzehnt Hüffermann“, kommentierte Kluge ein Luftbild des Werksgeländes und illustrierte damit das kontinuierliche Wachstum des Standorts.

Im Zentrum des Gesprächs stand die energetische Modernisierung: Auf Initiative von Landrat Reinhardt wurde über das Potenzial von Photovoltaikanlagen diskutiert. Angesichts gestiegener Strompreise und der Tatsache, dass das Unternehmen vollständig mit zugekaufter Energie arbeitet, könnten sich eigene Stromquellen laut Kluge „mit Sicherheit schnell lohnen“.
Während einer Führung durch die Produktionshallen gab Kluge Einblick in die Fertigung von Rollcontainern und Abrollkippern. Besonders betonte er die hohe Qualität und Langlebigkeit der Produkte – eine Strategie, die sich angesichts der gestiegenen Materialkosten zunehmend bezahlt mache.
Politik und Wirtschaft im Austausch
Der Besuch diente nicht nur der Information, sondern auch dem Dialog. So nutzten die Beteiligten – darunter auch REG-Geschäftsführerin Ute Behnicke – die Gelegenheit zum Austausch über Digitalisierungsprozesse, steuerliche Abschreibungsoptionen sowie den wachsenden Fachkräftemangel. Amtsdirektor Schumacher hob die Bedeutung der Unternehmen für die Region hervor: „Hier wird nicht nur gearbeitet – hier ist man auch verwurzelt.“